In jedem Haushalt leben Milben, die sich von Hautschuppen ernähren. Von ihnen geht keine gesundheitliche Gefahr aus – es sein denn, Sie leiden unter einer Hausstauballergie.
Typische Anzeichen für eine Hausstaubmilbenallergie sind juckende, tränende oder gerötete Augen. Hinzukommen heftige Niesattacken und Schnupfen, im schlimmsten Fall auch Husten oder chronisches Asthma. Ausgelöst werden die Symptome nicht etwa durch die 0,1 Millimeter großen Spinnentiere, sondern durch ihre Ausscheidungen und Körperreste. Diese finden sich vor allem im Bett, da Milben eine feuchtwarme Umgebung bevorzugen. Mit mangelnder Hygiene hat ihre Anwesenheit jedoch nichts zu tun – trotzdem können Allergiker Maßnahmen ergreifen, um den Befall und somit auch die Symptome zu reduzieren.
Maßnahmen ergreifen: So beugen Sie Milben vor
Richtig lüften
Da Milben ein feuchtwarmes Milieu bevorzugen, sollte es im Schlafzimmer stets kühl und trocken sein. Um die Feuchtigkeit zu reduzieren, müssen Sie den Raum regelmäßig (ein bis zweimal am Tag) lüften – am besten Öffnen Sie dafür ein Fenster komplett für mehrere Minuten. Achten Sie weiter darauf, dass es in Ihrem Schlafzimmer nie wärmer als 20 Grad ist. Zudem ist es hilfreich, wenn die Matratze morgens auslüften kann, da wir nachts viel schwitzen. Anstatt das Bett also jeden Morgen zu richten, lassen Sie es besser aufgedeckt.
Bettwäsche wechseln
Obwohl Milben kein Zeichen mangelnder Hygiene sind, ist es ratsam, die Bettwäsche regelmäßig zu wechseln – am besten alle vier Wochen, in den warmen Sommermonaten gerne noch häufiger. Die benutzten Decken- und Kissenbezüge sollten auf mindestens 60 Grad gewaschen werden, da die Spinnentiere niedrige Temperaturen überleben würden. Andere Textilien wie Teppiche, in denen sich auch Milben aufhalten, können für ein paar Stunden in den Garten oder auf dem Balkon in die Sonne gehängt werden.
Matratzenschoner verwenden
Matratzen lassen sich nur schwer reinigen: Selbst wenn der Bezug abnehmbar ist, passt dieser oftmals in keine gewöhnliche Waschmaschine und muss zur Reinigung gebracht werden. Um Zeit und Geld zu sparen, können Sie stattdessen einen wasserdichten und atmungsaktiven Matratzenschoner einsetzen. Er ist in unterschiedlichen Größen erhältlich und wird einfach zwischen Matratze und Bettlaken gelegt. Für Allergiker gibt es natürlich auch spezielle Encasings – gemeint sind damit milbendichte Schonbezüge.
Regelmäßig staubsaugen
Wo es Staub gibt, da gibt es auch Milben. Nicht nur im Bett, sondern auch auf dem Boden. Um die Population einzudämmen, ist es ratsam, im Schlafzimmer regelmäßig zu saugen – oder auch durchzuwischen, sofern es der Boden zulässt. Schwer erreichbare Stellen können mit einem Staubwedel gereinigt und staubige Oberflächen feucht nachgewischt werden. Für Allergiker bietet sich zudem ein Staubsauger mit speziellem Hepa-Hygienefilter an, der mehr als 99,5 Prozent aller Partikel aus der Luft filtern kann.
Befall reduzieren: Diese Hilfsmittel gibt es
Schutzbezüge
Nicht nur für die Matratze gibt es spezielle Schutzbezüge, sondern auch für Decken und Kissen: Sogenannte Encasings ("to encase" bedeutet übersetzt "überziehen") wurden für Allergiker entwickelt, die auf Hausstaubmilben reagieren. Durch die milbendichten Überzüge sollen die Spinnentiere wie auch ihre Ausscheidungen zwischen Decke und Bezug eingesperrt bleiben, sodass diese keinerlei Symptome hervorrufen können. Wichtig zu wissen ist jedoch: Auch die Encasings müssen regelmäßig gewaschen werden.
Luftreiniger
Ebenfalls mit einem sogenannten Hepa-Filter (High-Efficiency Particulate Air/Arrestance) ausgestattet sind Luftreiniger. Die Geräte sollen – laut Hersteller – bis zu 99, 5 Prozent der Allergene, die sich am häufigsten in der Luft befinden, entfernen können. Der AC0820/10 von Philips beispielsweise filtert Viren, Aerosole, Pollen, Staub, Bakterien und ultrafeine Partikel bis zu einer Größe von 0, 003 Mikrometer (μm) aus der Luft. Dadurch können die typischen Beschwerden wie juckende Augen und Schnupfen reduziert werden.
Milbenspray
Hierbei handelt es sich um ein wirksames Biozid, mit dem Sie Milben bekämpfen können: Das Kontaktspray mit Geraniol tötet die Spinnentiere ab und fixiert diese auf der Matratze, entfernt sie aber nicht. Sprich nach der Behandlung mit einem Milbenspray müssen Sie die behandelten Oberflächen noch gründlich absaugen. Diesen Vorgang sollten Sie mindestens alle vier bis sechs Wochen wiederholen, damit sich die Milbenpopulation nicht weiter ausbreitet.
Milbensauger
Alternativ zum Luftreiniger gibt es auch spezielle Milbensauger für Matratzen, Bettdecken und Kopfkissen: Sie sterilisieren die Oberfläche mit UV-C Licht, das die Spinnentiere zu 99,9 Prozent (so behauptet es der Hersteller) abtötet. Zeitgleich saugt das Gerät die Milben als auch ihre Hinterlassenschaften ein und lässt diese – dank Hepa-Filter – nicht mehr aus dem Staubbehälter heraus. Darüber hinaus entfernt der Milbensauger auch Keime, Bakterien, Krankheitserreger und Pilze.
Und noch ein Hinweis: Bekommen Sie das Milbenproblem nicht mehr in den Griff, ist es sinnvoll, die alte Matratze gegen eine neue auszutauschen – nach fünf bis acht Jahren ist dies grundsätzlich empfehlenswert.
Milben bekämpfen: Das beste Hausmittel
Alternativ zu den genannten Hilfsmitteln können Sie natürlich auch ein altbewährtes Hausmittel einsetzen: Teebaumöl. Es wirkt desinfizierend und soll Milben bekämpfen – und zwar mit dieser Methode: Nehmen Sie 30 Milliliter Flüssigkeit und füllen dieses zusammen mit klarem Wasser in eine handelsübliche Sprühflasche. Vermischen Sie den Inhalt und geben ihn anschließend auf die gewünschten Oberflächen wie Polstermöbel oder Teppiche. Für das Bett samt Matratze, Decken und Kissen können Sie das Teebaumöl auch verwenden, allerdings sollten Sie bedenken, dass der Geruch sehr dominant sein kann und nicht jedermanns Geschmack ist.
Und noch ein Tipp zum Schluss: Sie können das Teebaumöl auch in Ihr Wischwasser geben, wenn Sie den Boden reinigen.
Quelle: Utopia