4 months ago

González sucht Asyl in Spanien: Maduro-Rivale flüchtet aus Venezuela



Sehr wahrscheinlich gewinnt Oppositionskandidat Edmundo González Urrutia die Wahl in Venezuela, doch auch der langjährige Amtsinhaber Nicolás Maduro erklärt sich zum Sieger. Anfang September wird ein fragwürdiger Haftbefehl gegen González bekannt. Er beantragt politisches Asyl in Spanien.

Der venezolanische Oppositionskandidat Edmundo González hat das Land nach der von Betrugsvorwürfen überschatteten Präsidentenwahl im Juli verlassen. González, der von den USA und anderen Ländern als Wahlsieger anerkannt wird, werde auf eigenen Wunsch mit einer Maschine der spanischen Luftwaffe nach Spanien geflogen, teilte der spanische Außenminister José Manuel Albares auf der Plattform X mit.

Venezuelas Regierung bestätigte die Ausreise des Oppositionellen. "Am heutigen 7. September hat Edmundo González Urrutia das Land verlassen", erklärte venezolanische Vizepräsidentin Delcy Rodriguez in Online-Netzwerken. Nachdem er sich vor einigen Tagen in die spanische Botschaft in Caracas geflüchtet habe, "hat er bei der spanischen Regierung politisches Asyl beantragt", und Venezuela habe "um des politischen Friedens willen die notwendigen Passierscheine" bewilligt.

Nach der international kritisierten Präsidentschaftswahl am 28. Juli hatte die weitgehend regierungstreue Wahlkommission den seit 2013 regierenden autoritären Staatschef Nicolás Maduro zum Sieger erklärt. Allerdings veröffentlichte sie bislang nicht die aufgeschlüsselten Resultate. Die Opposition wirft der Regierung Wahlfälschung vor und reklamiert den Sieg für ihren Kandidaten González. Die Opposition ist jedoch vom Sieg ihres Kandidaten überzeugt und veröffentlichte Ergebnisse, die dies belegen sollen.

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González war wenige Tage nach der Wahl untergetaucht. Zum letzten Mal zeigte er sich am 30. Juli bei einer Demonstration in Caracas in der Öffentlichkeit. Wo sich González derzeit aufhält, ist unklar. Danach wendete er sich mehrfach in Videobotschaften an seine Anhänger. Zuletzt ließ er drei Vorladungen bei der Generalstaatsanwaltschaft verstreichen, wo er zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen aussagen sollte.

Anfang September wurde Haftbefehl gegen den Oppositionskandidaten Edmundo González Urrutia erlassen. Angeblich soll sich der Ex-Diplomat der Amtsanmaßung, dem Aufruf zur Missachtung von Gesetzen, der Verschwörung und Sabotage schuldig gemacht haben. Nicht nur die EU und die USA sehen darin einen Versuch von Maduro, sich an der Macht zu halten: Auch lateinamerikanische Länder wie Argentinien, Panama, Peru und Uruguay wiesen den Haftbefehl "eindeutig und uneingeschränkt" zurück. Die argentinische Regierung forderte die Anklagebehörde des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag auf, ihrerseits Haftbefehl gegen den Maduro zu beantragen.

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