Ihre Straßenblockaden hat die Klimaprotestgruppe schon vor Monaten für beendet erklärt. Nun will sie sich neu erfinden. Einiges aber bleibt.
Die Klimainitiative Letzte Generation will auch nach ihrer geplanten Umbenennung weiter protestieren und stören. "Für uns ist ganz klar, es wird weiter Proteste geben, die werden vielfältig sein, die werden auch störend und laut sein", sagte die Aktivistin Carla Hinrichs der Deutschen Presse-Agentur. "Aber für uns ist auch klar, wir wollen eine neue Form von Gemeinschaft bilden. Wir wollen die Demokratie demokratischer machen."
Hinrichs hatte zuvor im "Spiegel" angekündigt, dass sich die Gruppe umbenennen will. Blockaden vor Autos, Flughäfen und Straßen seien erstmal nicht mehr der Fokus. Der dpa sagte die 27-jährige, wann genau neue Proteste zu erwarten seien, könne sie noch nicht sagen.
Die Gruppe habe einen großen Prozess begonnen, um sich zu verändern. Es gebe noch keinen neuen Namen. "Für uns ist aber ganz klar: Wir sind einfach nicht mehr die Letzte Generation, und das ist auch etwas, was uns zu denken geben sollte: Wir sind nicht mehr die Letzte Generation vor der Klimakatastrophe, sondern wir sind da mittendrin."
"Schützen, was uns lieb ist"
Die Gruppe war nach einem Klima-Hungerstreik in Berlin entstanden, sie fordert mehr Maßnahmen für den Klimaschutz. Seit Anfang 2022 machte sie immer wieder mit Blockadeaktionen von sich reden. Anfang dieses Jahres kündigte die Gruppe einen Strategiewechsel und eine Abkehr von den Klebeblockaden an.
Hinrichs verteidigte die damaligen Protestformen, die bewusst gewählt worden seien. "Wir wussten, dass Gefängnisstrafen damit einhergehen können", sagte sie. Solche Strafen seien für die Beteiligten sehr beängstigend. Aber: "Wir sagen: Jetzt ist der Zeitpunkt, alles zu schützen, was uns lieb ist, jetzt ist der Zeitpunkt, wirklich Alarm zu schlagen, und wenn das manchen zu laut ist und sie uns dafür einsperren, dann ist das so. Aber ich glaube, die Zukunft wird zeigen, dass es so laut sein musste."