
Die AfD profitiert erneut von einer Millionenspende. Recherchen zufolge könnte dabei aber nicht alles mit rechten Dingen zugegangen sein. Ein Sprecher von Parteichefin Weidel kontert den Vorwurf, das Geld sei über einen Strohmann in die Kasse gelangt. Letzterer ist aber kein Unbekannter.
Die AfD hat Berichte über eine möglicherweise unrechtmäßige Großspende an die Partei zurückgewiesen. "Die AfD hält sich streng an die rechtlichen Vorgaben bei der Entgegennahme von Parteispenden und tauscht sich dabei auch eng mit der Bundestagsverwaltung aus", erklärte ein Sprecher von Parteichefin Alice Weidel.
Der Großspender, um den es in Berichten des "Spiegel", des österreichischen "Standard" und der ZDF-Sendung "frontal" geht, hat nach Angaben der AfD versichert, dass die Zuwendung aus eigenem Vermögen stammte und "insbesondere nicht im Auftrag von Dritten erfolgte". Die Herkunft von Parteispenden über Dritte - sogenannte Strohmänner - zu verschleiern, verstößt gegen das Parteiengesetz.
Hintergrund der aktuellen Berichte ist eine Spende von rund 2,35 Millionen Euro, die die AfD an die Bundestagsverwaltung gemeldet hatte. Nach Recherchen von "Spiegel", "Standard" und ZDF besteht der Verdacht, dass die Millionentransaktion lediglich weitergeleitet wurde.
Den Berichten zufolge soll es in Österreich Ermittlungen geben, wonach der offizielle Spender, der frühere FPÖ-Funktionär Gerhard Dingler, zuvor von einem Dritten eine Schenkung in ähnlicher Höhe erhalten haben soll. Bei Letztem soll es sich um den aus Duisburg stammenden Immobilienmilliardär Henning Conle handeln.
Dingler soll die AfD bereits in der Vergangenheit verdeckt unterstützt haben. Die Bundestagsverwaltung verhängte deshalb 2020 ein Strafgeld über fast 400.000 Euro gegen die Partei. Dingler dagegen habe der AfD vor der aktuellen Spende auf Nachfrage mitgeteilt, dass das Geld für die Kampagne "aus seinem eigenen Vermögen stammt" und die Zahlung "insbesondere nicht im Auftrag von Dritten erfolgte", erklärte ein Weidel-Sprecher bereits am Vortag.