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Donald Trump sorgt einmal mehr für großes Aufsehen, als er Wolodymyr Selenskyj einen "Diktator ohne Wahlen" nennt. Seitdem sind nur acht Tage vergangen. Doch heute weiß der US-Präsident nichts mehr von seiner verbalen Entgleisung und wiegelt Nachfragen von Journalisten ab.
Donald Trump hat vergessen, Wolodymyr Selenskyj einen "Diktator" genannt zu haben. Auf einer Pressekonferenz im Weißen Haus, auf der es eigentlich um den Staatsbesuch des britischen Premierministers Keir Starmer gehen sollte, stellten die anwesenden Journalisten auch Fragen über den aktuellen Stand in Ukraine-Angelegenheiten.
Ein Pressevertreter wollte wissen, ob der US-Präsident seinen ukrainischen Amtskollegen immer noch als Diktator bezeichnen würde. Trump sollte seine Äußerung wiederholen, entgegnete daraufhin jedoch nur: "Habe ich das gesagt? Ich kann nicht glauben, dass ich das gesagt habe. Nächste Frage."
Bezüglich eines Friedensabkommens sagte der Republikaner, dass man "vertrauen und prüfen" müsse. "Ich bin zuversichtlich, dass ein Deal, wenn wir ihn abschließen, halten wird", gab sich Trump im Oval Office des Weißen Hauses sicher: "Ich glaube nicht, dass Putin erneut einmarschieren würde, wenn es ein Friedensabkommen mit der Ukraine gäbe."
Trump verwehrt Ukraine Nato-Mitgliedschaft
Der Krieg müsse schnell enden. "Tausende von Soldaten" seien bereits gestorben, resümierte der 78-Jährige. Dass die Ukraine jedoch nach dem Ende der Kämpfe ein Mitglied des Verteidigungsbündnisses Nato wird, "wird nicht passieren".
Trump bezeichnete die Gespräche zwischen den USA und der Ukraine als auch zu Russland als "sehr gut". Für ihn ist indes klar, dass niemand anderes das Gespräch zu den verantwortlichen Russen gesucht hätte. "Wenn ich die Wahl nicht gewonnen hätte, würden wir jetzt wahrscheinlich nicht einmal mit Putin oder sonst jemandem reden."
Weil Selenskyjs Amtszeit im Mai 2024 endete und es keine neuen Wahlen gab, schrieb Trump vergangene Woche auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social, dass der Ukrainer ein "Diktator ohne Wahlen" sei. Jedoch ist in der Verfassung der Ukraine geregelt, dass in Kriegszeiten keine Wahlen abzuhalten sind. Zu viele Ukrainer sind geflohen oder an der Front in Kämpfe verwickelt, um ihre Stimme abgeben zu können.
Kritik für seine Äußerung bekam Trump von mehreren Seiten. Unter anderem Olaf Scholz bezeichnete die Aussage als "falsch und gefährlich". Friedrich Merz sagte, er sei "schockiert" gewesen. Auch die Ukrainer selbst bekräftigten, dass sie Munition bräuchten und "keine Stimmzettel".