Seit fast 13 Monaten werden Geiseln aus Israel im Gazastreifen festgehalten. Regierungschef Netanjahu steht deshalb in der Kritik. Jetzt zückt er das Scheckbuch. Aber lassen sich Islamisten kaufen?
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu will den Geiselnehmern der Hamas im Gazastreifen Millionen Dollar für die Freilassung einer jeden Geisel und einen sicheren Abzug mit ihren Familien anbieten. Ein entsprechender Bericht des israelischen TV-Senders Channel 12 wurde der Deutschen Presse-Agentur aus israelischen Regierungskreisen bestätigt.
Der Hamas-Vertreter Taher al-Nono bezeichnete das Angebot im Gespräch mit dpa jedoch als "Farce". Eine Freilassung komme nur infrage, wenn es ein Abkommen gebe, das ein Ende des Krieges und der Blockade sowie den Wiederaufbau des Küstenstreifens ermögliche.
Von den während des Hamas-Massakers am 7. Oktober 2023 aus Israel verschleppten rund 250 Menschen werden noch etwa 100 im Gazastreifen festgehalten, von denen jedoch viele nach mehr als einem Jahr Krieg nicht mehr am Leben sein dürften. Angehörige werfen Netanjahu vor, eine Einigung über die Freilassung verhindert zu haben. Der gibt hingegen der Hamas die Schuld.