Dass der britische Premier Keir Starmer mit seinem jüngeren Bruder Nick ein inniges Verhältnis hatte, ist bekannt. Nun muss der Labour-Chef den Tod des Mannes verkraften, der ihm so nahe war und doch ein ganz anderes Leben führte.
Der jüngere Bruder des britischen Premierministers Keir Starmer ist über Weihnachten an Krebs gestorben. Nick Starmer sei im Alter von 60 Jahren am Donnerstag verstorben, teilte das Büro des Regierungschefs mit. Sein Bruder sei ein "wunderbarer Mann" gewesen, lässt Starmer weiter mitteilen. "Er ist allen Herausforderungen, vor die ihn das Leben gestellt hat, mit Mut und gutem Humor begegnet. Wir werden ihn sehr vermissen."
Der 62-jährige Keir Starmer bedankte sich bei den Personen, die seinen Bruder behandelt hätten. Ihr Geschick und ihren Einsatz wisse er sehr zu schätzen. Der britische Premierminister hätte eigentlich am (heutigen) Freitag in den Urlaub aufbrechen sollen, wird jetzt aber voraussichtlich nicht verreisen.
Die Vorsitzende der britischen Konservativen, Kemi Badenoch, sprach dem Labour-Chef ihr Beileid aus. "Das ist eine so schreckliche Nachricht. Besonders verheerend zur Weihnachtszeit", schrieb sie auf X.
Der britische "Guardian" schrieb im Februar über die Biografie des britischen Premiers: Für alle, die sich ein Bild von Starmers Persönlichkeit machen wollten, sei der vielleicht aufschlussreichste Teil des Buches der, in dem Starmers Beziehung zu seinem jüngeren Bruder Nick verhandelt werde: Wegen Problemen bei Nicks Geburt habe der sein Leben lang mit Lernschwierigkeiten gekämpft und nie länger einen Job halten können.
In der Schule wurde Nick Starmer demnach gesagt, dass er nie lesen können würde, was er jedoch widerlegte. Er verließ die Schule ohne formale Qualifikationen. Als Kind seien Starmer und seine Geschwister in der Schule immer wieder in Auseinandersetzungen geraten, weil andere Kinder ihren Bruder hänselten, schreibt der "Guardian".
Starmers Biografie beschreibe demnach weiter, wie Starmers Vater ihm einbläute, er sei nicht erfolgreicher als sein kleiner Bruder. Starmer hatte es aus ärmlichen Verhältnissen auf das Gymnasium und dann auf die Universität geschafft. Sein Vater aber erinnerte ihn daran, welche Hindernisse Nick zu überwinden hatte. "Nick hatte ganz andere Karten als ich, und er hatte sein ganzes Leben lang Probleme - Probleme, mit denen ich nie konfrontiert wurde", zitiert die BBC Starmer. Die beiden Brüder teilten sich ein Etagenbett in einem kleinen Schlafzimmer, bis Keir mit 18 Jahren zur Universität ging.