Eine Wildblumenwiese bringt Farbe in jede Grünfläche und leistet gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt. So legt man sie an.
Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere Bestäuber spielen eine zentrale Rolle in unserem Ökosystem. Doch ihre Lebensräume schwinden rapide. Wer selbst aktiv werden möchte, kann mit einer Wildblumenwiese einen wertvollen Beitrag zur Artenvielfalt leisten. Ob im eigenen Garten, auf dem Balkon oder einer öffentlichen Fläche: Schon ein paar Quadratmeter voller heimischer Blüten machen einen Unterschied. Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Säen und welche Pflanzen eignen sich besonders gut? Ein Überblick.
Der ideale Zeitpunkt
Eine Wildblumenwiese legt man am besten im Frühjahr (März bis Mai) oder im Spätsommer (August bis September) an. Dann ist der Boden ausreichend feucht und die Temperaturen begünstigen die Keimung. Für viele Arten ist die Aussaat im Spätsommer sogar natürlicher - sie überwintern und blühen im darauffolgenden Jahr besonders üppig.
Schritt für Schritt zur blühenden Wiese
Die meisten Wildblumen mögen es sonnig. Der Boden sollte möglichst nährstoffarm sein, da sich sonst Gräser und dominante Pflanzen durchsetzen. Auch ein Balkonkasten oder eine Ecke im Vorgarten können geeignet sein - wichtig ist nur: genug Licht! Zunächst gilt es, vorhandenen Rasen oder Unkraut zu entfernen. Der Boden wird dann aufgelockert, bei Bedarf kann man etwas Sand einarbeiten, um ihn magerer zu machen. Ziel ist ein lockeres, unkrautfreies Saatbett.
Bei der Wahl des Saatguts unbedingt zu heimischen Wildpflanzenmischungen greifen - idealerweise aus der eigenen Region. Sie sind nicht nur robust, sondern auch perfekt an die Bedürfnisse lokaler Insekten angepasst. Viele Mischungen enthalten eine bunte Kombination aus ein- und mehrjährigen Pflanzen.
Die Samen breitwürfig ausstreuen (etwa 1 bis 2 Gramm pro Quadratmeter) und vorsichtig andrücken. Nicht einharken! Viele Wildblumen sind Lichtkeimer und brauchen Sonnenlicht zum Keimen.
In den ersten Wochen braucht die Fläche viel Wasser - besonders bei der Frühjahrsaussaat. Danach heißt es: Geduld haben. Eine vielfältige Wildblumenwiese entwickelt sich über mehrere Jahre hinweg und wird mit der Zeit immer schöner. Eine Wildblumenwiese ist pflegeleicht, aber nicht pflegefrei. Sie muss ein- bis zweimal jährlich gemäht werden, je nach Zusammensetzung. Wichtig: erst nach dem Abblühen, damit Samen nachreifen und sich die Pflanzen selbst vermehren können.
Welche Pflanzen eignen sich für die Wildblumenwiese?
Es gibt zahlreiche heimische Blumenarten, die nicht nur schön aussehen, sondern auch besonders insektenfreundlich sind. Für eine leuchtend rote Note sorgen Klatschmohn und die kräftige Rote Lichtnelke. Gelbe Akzente setzen der Schmetterlings-Liebling Hornklee, die Gelbe Wiesenraute und die sonnige Saat-Wucherblume. In strahlendem Weiß blühen die klassische Margerite, die feingliedrige Wilde Möhre und die robuste Schafgarbe.
Blaue Farbtupfer bringen Kornblume, Wegwarte und Natternkopf auf die Wiese - allesamt echte Insektenlieblinge. Für violette und rosa Töne sorgen der aromatische Wiesen-Salbei, die zarte Wilde Malve sowie die Wiesen-Flockenblume, die besonders Schmetterlinge begeistert. Dazu passt die Acker-Ringelblume, deren orangefarbene Blüten die Wiese abrunden und Wildbienen reichlich Nahrung bieten.