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Fifa-Beschluss: Was für eine Weltmeisterschaft in Saudi-Arabien spricht und was dagegen



Soll die Fußball-WM 2034 in Saudi-Arabien gespielt werden? Der Weltverband Fifa beantwortet die Frage mit einem klaren Ja, Menschenrechtsorganisationen warnen.

Saudi-Arabien bekommt am 11. Dezember beim Kongress des Fußball-Weltverbandes Fifa offiziell den Zuschlag für die Ausrichtung der WM 2034, Konkurrenten gibt es nicht. Trotz deutlicher Kritik von Menschenrechtsorganisationen hat die Bewerbung im Fifa-Kosmos die große Mehrheit hinter sich. 

Doch die Debatte über das Land ist komplex – eine Annäherung an die Argumente:

  • Das spricht für die WM in Saudi-Arabien

"Der Fußball gehört nicht nur dem Westen, sondern eben auch dem sogenannten Globalen Süden", sagt der Islam- und Politikwissenschaftler Sebastian Sons. In Asien sei Saudi-Arabien ein "wichtiges Fußball-Land". Ein Beleg sind die Tausenden Fans, die ihr Team bei der WM 2022 im Nachbarland Katar unterstützt hatten. "Es ist ein großer Markt, das heißt, er bringt auch Geld rein. Dementsprechend ist es eine logische Konsequenz, dass sich Saudi-Arabien auf eine Fußball-Weltmeisterschaft bewirbt", so Sons.

Saudi-Arabien Einfluss auf den Weltfußball 06.22

Die Fifa vergibt für die Bewerbung Saudi-Arabiens eine außerordentlich gute Note. Auch wenn viele Stadien noch nicht gebaut sind und massive Investitionen notwendig sind. Weltfußballpräsident Gianni Infantino hatte sich schon vor der Katar-WM dem Markt am Golf zugewandt. Es gebe "Vorteile für die Fußballindustrie weltweit, weil neues Geld generiert wird, weil neue Märkte generiert werden, und weil man dadurch einfach auch eine andere Sichtbarkeit für Fußball in anderen Weltregionen schafft", sagte Sons.

  • Das spricht gegen die WM in Saudi-Arabien

"Saudi-Arabien ist ein Land, in dem Menschenrechte sehr problematisch sind", so Sons weiter. Entsprechende Belege führen verschiedene Organisationen wie unter anderem Amnesty International auf. So sei die Situation der Arbeitsmigranten ein Problem, ebenso wie die Situation von Homosexuellen. Auch die Zahl der Hinrichtungen ist zuletzt gestiegen.

"Es gibt durchaus Verbesserungen, gerade bei der Situation der Frau, aber nach wie vor wird man darüber kritisch diskutieren, auch in den nächsten Jahren", sagte Sons. Eine ähnliche Debatte war auch vor der WM 2022 in Katar geführt worden, auch mit und innerhalb der deutschen Nationalmannschaft. 

Problematische Vergabe durch die Fifa?

Zudem wird Saudi-Arabien wie Katar Sportswashing vorgeworfen, also der Versuch, mit Hilfe des positiv besetzten Sports das eigene Image zu verbessern. "Saudi-Arabien ist mit Sicherheit ein Akteur, der sehr aggressiv auch in den Sport investiert", sagt Sons.

Infantino WM Saudi-Arabien 6.33

Problematisch an der Weltmeisterschaft ist zudem die Art der Vergabe an das Land. Denn die übliche Praxis, das Turnier von Kontinent zu Kontinent "wandern" zu lassen, wurde durch den Zuschlag für Nordamerika-Mexiko 2026 und Europa-Afrika-Südamerika 2030 gewissermaßen umgangen – Gerüchten zufolge, damit Arabien/Asien nach Katar 2022 wieder schneller an der Reihe ist.

Machthaber bin Salman um Reformen bemüht

Andererseits bemüht sich der saudische Machthaber Mohammed bin Salman um Reformen und Modernisierungen in seinem Land. Die sind nach westlichen Standards oft nicht tiefgreifend genug, lassen sich aber ohnehin nicht innerhalb weniger Jahre umsetzen.

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