1 week ago

Fakten schaffen vor Trump?: Ukraine meldet nie dagewesene russische Verluste



Laut den vom ukrainischen Generalstab gemeldeten russischen Verlusten an der Front ist die Situation in den letzten Tagen so brisant wie noch nie. Möglicherweise will die russische Armee so weit wie möglich vorrücken, bevor Donald Trump das Amt des US-Präsidenten übernimmt.

Hohe Verluste im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gibt es täglich - nicht zuletzt wegen der Hunderte Kilometer langen Front und massiven Fleischangriffen der Kreml-Truppen. Laut Angaben des ukrainischen Generalstabs zu russischen Verlusten ist die Lage zuletzt jedoch so sehr eskaliert wie noch nie seit Beginn der Invasion im Februar 2022.

Für den Montag meldete Kiew 1950 getötete und verwundete russische Soldaten - ein neuer Rekord. Die Zahlen lagen sonst lange Zeit oft deutlich darunter. Auch an mehreren anderen Tagen in dieser Woche befanden sich die gemeldeten Verluste mit rund 1700 deutlich über dem Vier-Wochen-Durchschnitt der letzten Jahre.

Die Angaben der Ukraine lassen sich zwar nicht unabhängig überprüfen, Einschätzungen von NATO-Verbündeten kommen diesen mittlerweile jedoch immer wieder nahe. Eine Erklärung für die weitere Eskalation könnten neben den besonders heftigen Kämpfen im Raum Pokrowsk die Konfrontationen in der russischen Region Kursk sein.

Laut "Telegraph" gehen NATO-Verbündete davon aus, dass Wladimir Putin das an die Ukraine verlorene Gebiet noch vor Donald Trumps Amtseinführung am 20. Januar zurückerobern will. Militärexperte Oberst-Reisner sagte ntv.de, er gehe davon aus, dass der Kreml-Chef in diesem Winter weiter eskalieren werde, um für sich die besten Voraussetzungen bis zur Amtsübernahme von Donald Trump zu schaffen. Aus der russischen Führung gibt es unterschiedliche Signale, ob es dann wirklich zu Verhandlungen kommen könnte.

Russische Großangriffe

Ukrainische Brigaden hatten zuletzt besonders schwere Angriffe der Kreml-Truppen in der Region Kursk gemeldet. Die 95. Luftlandebrigade berichtete von der Zerstörung von 28 gepanzerten Einheiten und mehr als 100 eliminierten Soldaten bei einer Attacke.

Die 47. Mechanisierte Brigade sprach von einem gescheiterten Angriff in fünf Wellen mit über 30 Fahrzeugen, zehn davon sollen zerstört worden sein. Die Russen seien zuletzt aktiver gewesen, hieß es. Die 47. Brigade wird immer wieder zu besonders heiklen Punkten an der Front geschickt und ist mit verschiedenen Panzern aus den USA ausgerüstet.

Das ukrainische Medium Euromaidan Press berichtete von einem Angriff russischer Truppen in Richtung de Dorfes Malaya Loknya. Dabei sollen die Streitkräfte nach einem kalkulierten Rückzug mechanisierte russische Einheiten durch tieferliegende Siedlungen vorrücken lassen haben, bevor sie diese von erhöhten Positionen in Wäldern und Hügeln aus einkesselten und ihnen schwere Verluste zufügten. Laut dem Bericht waren auch nordkoreanische Soldaten im Einsatz.

Hohe Verluste an Kriegsgerät

Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs hat Russland an der gesamten Front alleine in den letzten vier Tagen über 200 Schützenpanzer verloren. Hinzu sollen 70 Kampfpanzer kommen. Bemerkenswert sind auch die gemeldeten Verluste an Tanklastern und anderweitigen Versorgungsfahrzeugen: Mehr als 400 in vier Tagen.

Die großen Verluste sind dennoch kein Hinweis darauf, dass die Bestände an Kriegsgerät bald erschöpft sind. Russland verfügt über große Lager aus Sowjetzeiten und setzt fortlaufend Panzer und gepanzerte Fahrzeuge instand oder produziert diese neu. Manche Experten gehen davon aus, dass die Armee bei gleichbleibend hohen Verlusten erst im Jahr 2026 größere Probleme bekommen könnte.

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