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Ex-Bundespräsident gestorben: Politiker nehmen Abschied von Horst Köhler



Altbundespräsident Horst Köhler ist mit 81 Jahren gestorben. Zahlreiche Persönlichkeiten aus der Politik verabschieden sich.

Horst Köhler (1943-2025) ist am Morgen des 1. Februar nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 81 Jahren in Berlin gestorben. Das hat das Büro Köhlers in Auftrag seiner Familie mitgeteilt. Viele Persönlichkeiten aus der Politik, darunter Angela Merkel (70) und Olaf Scholz (66) nehmen öffentlich Abschied von dem ehemaligen Bundespräsidenten.

Horst Köhler setzte sich "für eine gerechtere Welt" ein

Das Land verliere mit Köhler "einen engagierten Politiker, der sich Zeit seines Lebens für eine gerechtere Welt eingesetzt hat", schreibt Bundeskanzler Scholz auf der Social-Media-Plattform X zu einem Bild des Verstorbenen. In einem Beitrag auf Instagram führt der SPD-Politiker aus: "Sein Engagement für den Dialog zwischen den Nationen prägte seine Amtszeit. Auch danach blieb er eine geachtete Stimme in der Politik. Sein Vermächtnis als engagierter Verfechter für eine gerechtere Welt wird bleiben."

"Ich trauere um Horst Köhler", heißt es in einer Erklärung von Ex-Bundeskanzlerin Merkel. "Seit Anfang der 1990er Jahre hat er mich mit seinem Elan, seiner Zuversicht und seinen Ideen immer wieder beeindruckt." Köhler habe sie und andere ermutigt, "bei unserem politischen Handeln immer auch über den eigenen Tellerrand zu schauen. Seine fröhliche, optimistische und unerschrockene Herangehensweise half mir häufig dabei, Lösungen auch für schwierige Probleme zu finden." Der verstorbene Köhler sei "im besten Sinne des Wortes ein eigensinniger Mensch" gewesen, er habe "sich um Deutschland verdient gemacht. Seine Stimme wird mir fehlen."

Horst Köhler war "ein sehr gewissenhafter Mensch"

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (69) erklärte unterdessen in einem Kondolenzschreiben an Köhlers Ehefrau Eva Luise (78) unter anderem: "Viele Menschen in unserem Land werden mit Ihnen trauern. Denn mit Horst Köhler verlieren wir einen sehr geschätzten und überaus beliebten Menschen, der Großes geleistet hat - für unser Land und in der Welt. [...] So sehr er viele Menschen mit seiner manchmal unkonventionellen und lockeren, ansprechenden Art begeistern konnte, so wenig machte er es sich selber leicht. Er war ein sehr gewissenhafter Mensch, und dem, was er sagte und tat, waren meist lange und tiefe Reflexionen und Gespräche vorausgegangen. So war es ihm auch ganz ernst, wenn er immer wieder mahnte, nicht die zu vergessen, die Hilfe und Solidarität, ja echte Zuwendung am meisten nötig haben, ob in der Welt oder in unserem eigenen Land."

Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (58) schreibt auf X, dass sich Köhler "in den Dienst unseres Landes gestellt" habe. "Immer empathisch, stets scharfsinnig, manchmal streitbar. Nicht nur in seiner Zeit als Bundespräsident. Dafür danke ich ihm von Herzen. Mein aufrichtiges Beileid seiner Frau und seiner Familie. Möge er in Frieden ruhen."

Friedrich Merz (69), Kanzlerkandidat der Union, äußert ebenso auf X, dass Köhler "diesem Land mit Anstand, Klarheit und großer Leidenschaft" gedient habe. "Er hat zeit seines Lebens wichtige Impulse gesetzt - in der Finanzpolitik, in der internationalen Zusammenarbeit, in der Verantwortung Deutschlands in der Welt. Mit ihm verlieren wir einen klugen Kopf, einen aufrichtigen Demokraten und einen Staatsmann, der unser Land geprägt hat. Sein Weitblick und sein Engagement werden uns fehlen."

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (58) erklärt auf der Plattform, dass die Nachricht vom Tode Köhlers sehr betroffen mache: "Horst Köhler zeichnete sich durch Seriösität, hohe Empathie und Klarheit aus. Er war stets ehrlich und ehrenwert und dabei nicht immer bequem. Aber er hatte stets das Beste für Land und Menschen im Blick. Unsere Gedanken sind in diesen schweren Stunden der Trauer bei seiner Familie und allen Angehörigen."

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