Eigentlich sollten alle Filialen von Esprit bis Ende 2024 schließen. Doch es ist noch Ware über. Mehr als die Hälfte der Geschäfte des insolventen Modekonzerns bleiben deshalb im Januar geöffnet.
Der Modekonzern Esprit schließt rund 30 seiner 56 Geschäfte in Deutschland erst Ende Januar und somit später als geplant. Es sei noch genug Ware verfügbar, sagte ein Sprecher des Unternehmens der Nachrichtenagentur dpa. Außerdem wolle man das Weihnachtsgeschäft und Aktionstage wie den Black Friday ausnutzen. Die Entscheidung sei gemeinsam mit dem Sachwalter und den Gläubigerausschüssen getroffen worden. Die übrigen etwa 25 Läden machen, wie im ursprünglichen Zeitplan vorgesehen, bis Ende November dicht oder wurden bereits geschlossen.
Mit einem Teil der Mitarbeitenden hat sich Esprit nun auf einen längeren Verbleib geeinigt, sagte der Sprecher weiter. Die bisherige Firmenzentrale werde aber bis Ende November geräumt. Die Einnahmen aus den Abverkäufen sollen den Gläubigern zugutekommen.
Schuh- und Textilmarkenrechte aufgeteilt
Wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung hatte Esprit im Mai Insolvenz für sein Europageschäft angemeldet. Anfang August war bekannt geworden, dass das Unternehmen alle Filialen in Deutschland schließt und abgewickelt wird. Damit verschwindet der Modekonzern aus den Fußgängerzonen, und rund 1.300 Mitarbeiter verlieren ihren Job. Dem Insolvenzverwalter gelang es lediglich, die Marke Esprit zu verkaufen. Der Geschäftsbetrieb in der Zentrale in Ratingen bei Düsseldorf und in den 56 verbliebenen eigenen Läden wird dagegen eingestellt.
Die Schuhmarkenrechte für Europa hat sich Deutschlands größter Schuhhändler Deichmann gesichert. Das Unternehmen, das schon seit 2019 Lizenznehmer von Esprit ist, will sich auf den Produktbereich Schuhe konzentrieren. Die Markenrechte für den Esprit-Textilbereich gehen an die "Theia Group of Companies". Theia Brands ist ein auf Marken-Management spezialisierter Dienstleister. Der Eigentümer der Modeketten "Cecil" und "Street One" hatte die Rechte bereits im August erworben.