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Erstmals seit 2016: Russland fliegt Angriffe auf Aleppo



Nachdem Dschihadisten die Kontrolle über Aleppo übernommen haben, bekommt die syrische Regierung Unterstützung aus Moskau. Russische Kampfflugzeuge fliegen Angriffe auf Syriens zweitgrößte Stadt. Es sind die ersten Einsätze russischer Truppen in der Gegend seit rund acht Jahren.

Die syrische Stadt Aleppo ist erstmals seit 2016 von russischen Luftangriffen getroffen worden. Russische Kampfflugzeuge hätten in der Nacht "erstmals seit 2016 Angriffe auf Teile der Stadt Aleppo" geflogen, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Der syrische Ableger des Terrornetzwerkes Al-Kaida, Hajat Tahrir al-Scham (HTS) und verbündete Gruppierungen hätten zudem "den größten Teil der Stadt sowie Regierungszentren und Gefängnisse" unter ihre Kontrolle gebracht.

Zuvor hatte die Organisation mitgeteilt, dass die dschihadistischen Kämpfer bei ihrem Vorrücken im Nordwesten des Bürgerkriegslandes die Hälfte Aleppos erobert hätten. Die HTS-Kämpfer und verbündete Gruppierungen hatten am Mittwoch eine überraschende Großoffensive gegen die Streitkräfte der syrischen Regierung gestartet - es sind die heftigsten Kämpfe seit dem Jahr 2020. Der Syrischen Beobachtungsstelle zufolge drangen die Islamisten am Freitag in Aleppo, die zweitgrößte Stadt Syriens, ein. Die Region wurde bisher größtenteils von der Regierung kontrolliert.

Die Beobachtungsstelle mit Sitz in Großbritannien bezieht ihre Informationen aus einem Netzwerk verschiedener Quellen in Syrien. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.

Der syrische Bürgerkrieg hatte 2011 begonnen, nachdem Präsident Baschar al-Assad Proteste gegen die Regierung mit Gewalt niederschlagen ließ. Eine halbe Million Menschen wurden getötet und Millionen weitere vertrieben. Mit der Unterstützung ihrer Verbündeten Russland und dem Iran erlangte die syrische Regierung 2015 die Kontrolle über weite Teile des Landes zurück. Auch die Großstadt Aleppo eroberte Assad im Jahr 2016 mit Unterstützung der russischen Luftwaffe und unter Einsatz massiver Bombenangriffe zurück.

Im Norden Syriens gilt seit 2020 ein von der Türkei und Russland vermittelter Waffenstillstand, der zwar immer wieder gebrochen wurde, aber die Region in den vergangenen Jahren weitgehend beruhigt hatte.

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