Keine Chance im Eichsfeld - und auch in Greiz das Nachsehen: Thüringens AfD-Chef Höcke schafft es wohl nicht aus eigener Kraft in den Landtag. Seinen Wahlkreis verlor der 52-Jährige gegen die CDU. Und auch die Landesliste könnte nicht reichen. Für einen anderen gewählten Bewerber hieße das - Verzicht für Höcke.
Thüringens AfD-Chef Björn Höcke verpasst den direkten Einzug in den Thüringer Landtag. Der 52-Jährige konnte sich in seinem Wahlkreis nicht durchsetzen. Nach Auszählung aller Wahlbezirke musste er sich dem Landeswahlleiter zufolge dem CDU-Bewerber geschlagen geben. Dem Ende ging der Wahlkreis Greiz II mit einem Vorsprung von 1075 Stimmen an Christian Tischner. Er kam demnach auf 43,0 Prozent. Höcke holte 38,9 Prozent.
Dritte wurde übrigens die SPD-Bewerberin Heike Taubert, die derzeit Finanzministerin der Regierung von Ministerpräsident Bodo Ramelow ist. Taubert kam auf 8,8 Prozent der Stimmen. Noch bei der Wahl 2014 war sie Spitzenkandidatin der Sozialdemokraten. Sie ist seit 2009 mit einer kleinen Unterbrechung im Kabinett - zunächst als Sozialministerin, in den Kabinetten von Ramelow seit 2009 Finanzministerin.
Höcke hatte den Wahlkreis in Greiz übernommen, weil er in seinem Wohnort-Wahlkreis Eichsfeld zuvor stets dem CDU-Kandidaten unterlegen war. Die beiden Wahlkreise in der streng katholischen Region gingen auch dieses Mal mit deutlichem Vorsprung an CDU-Bewerber - teils mit absoluter Mehrheit.
Dem Rechtspopulisten könnte nun der Einzug in den Erfurter Landtag aus eigener Kraft verwehrt bleiben. Denn die AfD könnte derart viele Direktmandate holen, dass selbst Platz eins auf der Landesliste nicht mehr für den Landtagseinzug Höckes reichen würde. Aus der Partei verlautet derweil, dass der Landeschef der als gesichert rechtsextremistisch eingestuften Partei aber sicher sei. So müsse im Notfall ein gewählter Abgeordneter auf sein Mandat verzichten und Höcke Platz machen, erfuhr ntv.