GIMP: Nach langer Wartezeit scheint die finale Version von GIMP 3.0 endlich nahe zu sein! Diese Woche erschien mit 3.0 RC1 die erste Version der 3.0er-Reihe. Gimp 3.0 enthält einen Haufen Neuerungen, die größte davon ist wohl der Umstieg auf GTK3. Da es eines der letzten Programme ist, die noch auf GTK2 setzen, haben erste Distributionen, wie Fedora, bereits die Entwicklungsversion in den Repositorys, damit nicht ständig eine alte GTK Version ausgeliefert werden muss und XWayland nicht benötigt wird.
Doch auf abseits des GTK Ports gibt es viele Verbesserungen. So wurde ein neues Logo eingeführt, die meisten Icons wurden, dank GTK3, zu SVG geändert und auch das Handling von Farben wurde deutlich verbessert. Auch die API für Erweiterungen wurde weiter verbessert und Filter können jetzt »über das Bild« gelegt werden, sodass sie sich bei Änderungen des Bildes anpassen. Alle weiteren Verbesserungen lassen sich in den offiziellen Release-Notes nachlesen.
Linux Mint: Wie in jedem Monat war der Monatsreport der Linux Mint Entwickler wieder interessant zu lesen. Das Team arbeitet aktuell an einem Nachtlichtmodus für Cinnamon, also einem mit verringerten blauen Farben und generell wärmeren Bild. Des Weiteren sind sie eine Kooperation mit Framework eingegangen, um die Kompatibilität mit diesen Geräten zu erhöhen. Clement Lefebvre, Chefentwickler von Linux Mint, hat bereits ein Framework 13 erhalten und ist auch zufrieden damit.
Am spannendsten fand ich allerdings eine andere Meldung: Nachdem im letzten Monat bereits Veränderungen am Cinnamon Theme vorgenommen wurden, haben die Entwickler nun weitere solche Änderungen auf den Weg gebracht. Clutter Dialoge (Clutter wurde mit GTK4 abgelöst und wird auch nicht mehr weiterentwickelt), wie zum Behalten der Änderungen an Displayeinstellungen, haben jetzt auch ein neues Design erhalten.
Das für mich Seltsame daran: die Größen, Rundungen und Farben haben eine sehr starke Ähnlichkeit zum Libadwaita Design des GNOME Desktops. Meine (auf nichts basierende) Vermutung dazu ist, dass die Linux Mint Entwickler sich dazu entschieden haben, in einer der nächsten Versionen auf neuere Libadwaita Apps umzusteigen und deshalb jetzt schon Dialoge auf das neue Design zu ändern. Aktuell machen sie es ja so, dass sie entweder alte Versionen der Programme ausliefern, oder die Programme selbst weiterentwickeln und ihre Ressourcen aufteilen. Ich bin gespannt, wie sich das Thema noch weiterentwickelt! Screenshots der neuen Dialoge lassen sich im Blogpost finden.
LXQt: Der schlanke Desktop LXQt ist am Dienstag in Version 2.1.0 erschienen. Der Desktop unterstützt weiterhin Wayland nur experimentell, allerdings wurde die Unterstützung deutlich verbessert. So werden jetzt sieben verschiedene Compositoren unterstützt und es gibt verschiedene neue Komponenten, die das ermöglichen. Abgesehen von Wayland gibt es nicht sonderlich viele Neuerungen, aber in den Release Notes sind auch noch viele kleinere Verbesserungen aufgelistet. Die Entwickler betonen außerdem, dass X11 noch auf absehbare Zeit unterstützt und aktuell auch empfohlen wird.
Niri: Der Tiling Window Manager für Wayland Niri ist am Samstag in Version 0.1.10 erschienen. Die neue Version enthält wieder einige nette Neuerungen, so können jetzt Fenster auch mit der Maus im »Fenstergitter« verschoben werden und die Positionierung des Cursors wurde verbessert, was z. B. alle Blender User freut. Des Weiteren kann der Cursor jetzt beim Tippen verschwinden und es gibt einige weitere kleine Neuerungen. Genauere Informationen und Videos zu allem gibt es in den ausführlichen Release-Notes.
Quellen:
https://unsplash.com/photos/white-printer-paperr-FoKO4DpXamQ
https://www.gimp.org/news/2024/11/06/gimp-3-0-RC1-released/
https://blog.linuxmint.com/?p=4762
https://lxqt-project.org/release/2024/11/05/release-lxqt-2-1-0/
https://github.com/YaLTeR/niri/releases
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