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Dritte spanische Liga: Aufstieg verpasst: Fußballverein verklagt Schiedsrichter



Das gab es noch nie im spanischen Fußball: Ein Klub verklagt einen Schiedsrichter. Der Aufstieg ist zwar futsch, aber es geht dem Verein um Würde – und um Geld.

Weil er einen Drittligaverein um den Aufstieg in die zweite Liga gebracht haben soll, ist ein Schiedsrichter in Spanien auf fünf Millionen Euro Schadenersatz verklagt worden. Der Klub Nàstic de Tarragona reichte Medienberichten zufolge die Klage gegen den Unparteiischen ein. Hintergrund ist dessen Auftritt bei einem umstrittenen Spiel gegen Málaga am 22. Juni, das 2:2 endete. Durch das Remis stieg Málaga statt Tarragona auf.

Der Sportzeitung "Marca" und anderen Medien zufolge fordert der Verein die Millionen-Entschädigung für den entstandenen wirtschaftlichen und auch "moralischen" Schaden. Antoine Jordà, Anwalt und Vorstandsmitglied von Nàstic, sprach von einem "Fall von Korruption im Sport und Fälschung eines offiziellen Dokuments" in Bezug auf den Spielbericht. Es gebe Belege, "die ein vorherbestimmtes Verhalten beweisen, um das Ergebnis eines Spiels von großer wirtschaftlicher Bedeutung zu verändern".

Einmaliger Vorgang im spanischen Fußball

Einige Medien haben die Unterlagen bei Gericht einsehen können. Demnach beschuldigt Tarragona den Schiedsrichter Eder Mallo Fernández, das Ergebnis des Spiels absichtlich verfälscht und dabei die Regeln "inkonsequent" und "zugunsten von Málaga" angewandt zu haben. Das Spiel sei "unregelmäßig verlängert" worden, "bis diese Mannschaft ein Tor erzielen konnte", zitierte etwa die Zeitung "El País".Nach Äußerungen zu Jürgen Klopp: Fußballverband feuert Schiedsrichter David Coote 19:01

Die Klage ist laut "El País" noch nicht zur Bearbeitung zugelassen. Es sei aber schon jetzt ein einmaliger Vorgang in der Geschichte des spanischen Fußballs, dass ein Verein eine Klage gegen einen Schiedsrichter eingereicht habe.

Schiedsrichter soll Platzverweis angekündigt haben 

Tarragona legte demnach dem Gericht auch den Bericht einer Detektei vor, wonach es bei einem Abendessen vor dem Spiel entsprechende Absprachen gegeben haben soll. Außerdem soll der Schiedsrichter bereits im Vorfeld den Platzverweis für einen Spieler von Tarragona angekündigt haben.Schiedsrichter lästert über Jürgen Klopp 19:10

In dem Spiel hatten die Katalanen dann ab der 63. Minute tatsächlich in Unterzahl spielen müssen. In der 122. Minute der Verlängerung erzielte Málaga das 2:2 und sicherte sich den Aufstieg in die zweite Liga. Üblich sind im Fußball Verlängerungen von rund fünf Minuten, in Ausnahmefällen auch mal zehn. Aber mehr als eine halbe Stunde ist tatsächlich ungewöhnlich. 

"Es gibt Dinge, die inakzeptabel sind: Dieser Mann kann nicht ungestraft bleiben, obwohl wir wissen, dass wir den Aufstieg nicht zurückbekommen werden und dass er sich höchstwahrscheinlich für zahlungsunfähig erklären wird", sagte Jordà auf einer Pressekonferenz zum Vorgehen seines Clubs.

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