Božidar Kocevski, Meik van Severen und Patrice Grießmeier spielen im "Polizeiruf 110: Ein feiner Tag für den Bananenfisch" die Dragqueens.
Im Münchner "Polizeiruf 110: Ein feiner Tag für den Bananenfisch", der am 18. Mai um 20:15 Uhr im Ersten ausgestrahlt wird, spielen Božidar Kocevski (geb. 1989), Meik van Severen (geb. 1992) und Patrice Grießmeier (geb. 1996) drei Dragqueens, die zu wichtigen Zeuginnen in einem Mordfall werden. Die drei Schauspieler bringen nicht nur ihre professionelle Erfahrung mit, sondern auch persönliche Einblicke in die Welt der Dragqueens.
Im Krimi geht es um einen Mann, der mit fünf Schüssen im Münchner Bahnhofsviertel getötet wird. Die Kriminalhauptkommissare Cris Blohm (Johanna Wokalek) und Dennis Eden (Stephan Zinner) ermitteln und stoßen dabei auf drei Dragqueens: Menora (Kocevski), Peekabou (van Severen) und Tulip (Grießmeier), die den Mord beobachtet haben, aber zunächst nicht aussagen wollen.
Aus dem echten Leben auf die Leinwand
Was die Besetzung besonders authentisch macht: Zwei der drei Darsteller sind selbst in der Drag-Szene aktiv. "Da ich neben der Schauspielerei selbst auch seit vielen Jahren Drag mache, auch bei den meisten Auftritten live singe, waren die Gemeinsamkeiten zu 'Peekabou' schon sehr verblüffend nah", erzählt der Hannoveraner Meik van Severen.
Auch der gebürtige Nürnberger Patrice Grießmeier, der Teil der deutschen Drag-Szene ist, konnte für den Film aus eigener Erfahrung schöpfen: "Da ich Teil der Drag-Szene in Deutschland bin, konnte ich viele Situationen, die ich aus dem Backstage oder auch viel Diskriminierung, die ich auf der Straße erlebt habe, mit einbringen." Er betont, wie wichtig es war, dass der Regisseur Dror Zahavi offen für Anregungen aus der Community war.
Für Schauspieler Božidar Kocevski ist die Rolle eine wertvolle Bereicherung: "In meinen zwölf Jahren Bühnenerfahrung habe ich die unterschiedlichsten Rollen verkörpert - von Gegenständen über Tiere bis hin zu außergewöhnlichen Charakteren", sagt er dem Sender, fügt aber auch hinzu, dass eine Dragqueen zu spielen, für ihn ebenfalls nicht fremd gewesen sei. "Es bleibt eines der schönsten Geschenke meines Berufs, diese Möglichkeit bekommen zu haben", so der in Mazedonien geborene und in Heidelberg aufgewachsene Künstler.
Repräsentation der queeren Community
Ein wichtiges Anliegen aller Beteiligten war die authentische Darstellung der queeren Community. "Ich finde, wir haben es geschafft, die Leichtigkeit, den Humor aber genauso auch unsere Kämpfe in der Gesellschaft zu zeigen. Unter dem Motto: 'Wir wollen einfach nur existieren dürfen - es muss euch nicht gefallen, aber es ist unser Leben'", erklärt Grießmeier.
Van Severen betont vor allem die emotionale Verbindung der Figuren untereinander: "Ich finde es sehr berührend, dass wir zeigen konnten, wie wichtig eine 'chosen family' für ganz viele innerhalb der LGBT+ Community ist, also Freundschaften, die gleichzeitig ein Familienersatz bilden, einen 'safe space'." Mit Stolz blickt er auf das Ergebnis: "Ich finde, wir können sehr stolz darauf sein, eine glaubhafte queere Repräsentation innerhalb des 'Polizeiruf'-Universums geschaffen zu haben, trotz oder wegen einiger Überzeichnungen."