Doch keine dritte Amtszeit?: Donald Trump sinniert über seinen Nachfolger – nicht er selbst

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US-Präsident Donald Trump hat wiederholt Spekulationen über seine dritte Amtszeit angeheizt. Nun aber rudert der Republikaner zurück und macht einen anderen Vorschlag.

Zum zweiten Mal im Weißen Haus, liebäugelt Donald Trump mit einer dritten Amtszeit. Rechtlich darf ein US-Präsident nur einmal wiedergewählt werden, aber den Republikaner interessieren solche Regularien kaum. Darauf deuten auch die Kappen mit dem Schriftzug "Trump 2028" im offiziellen Trump-Onlineshop hin. Zuletzt behauptete Trump in einem Interview Ende März, eine weitere Amtszeit in Erwägung zu ziehen.

Nun nimmt der US-Präsident diese Aussage zumindest teilweise zurück. Im Interview mit dem US-Sender NBC sagte er, dass es Hürden gebe, die seine dritte Amtszeit verhindern. "Ich werde ein achtjähriger Präsident mit zwei Amtszeiten sein", sagte Trump in dem Interview, nicht ohne zu betonen, dass seine Spekulationen über eine dritte Amtszeit durchaus ernst gewesen seien. Zudem hätten ihn Verbündete nachdrücklich gebeten, ein weiteres Mal für das Präsidentenamt zu kandidieren. Er sei sich aber den Hürden bewusst, die ihm im Weg stünden.

Eine dritte Amtszeit ist laut dem 22. Verfassungszusatz in den USA nicht erlaubt. Sollte sich Trump dem widersetzen, müsste er zunächst die Verfassung ändern. Dafür bräuchte er eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Repräsentantenhaus und im Senat. Auch eine Unterstützung durch 60 Prozent der Bundesstaaten wäre ausreichend. Beide Szenarien gelten wegen der Mehrheitsverhältnisse als unwahrscheinlich. Sie müssten zudem und zunächst durch ein Viertel aller US-Staaten ratifiziert werden.

Im Interview sagte Trump, er habe bisher keine offiziellen Gespräche über eine dritte Amtszeit geführt, aber von "verschiedenen Konzepten" gehört, um dies möglich zu machen – darunter ein Vorgehen, bei der US-Vizepräsident J.D. Vance die Präsidentschaft anstreben und dann die Rolle an Trump weitergeben würde – rechtlich aber ebenfalls zweifelhaft.

Wen sich Donald Trump als Nachfolger vorstellen könnte

Ob Trump damit Gedankenspiele zu einer möglichen dritten Amtszeit komplett ausschließt, ist angesichts seiner vielen anderslautenden Äußerungen in den vergangenen Monaten jedoch offen. Demokraten fürchten allerdings schon länger, dass der Republikaner versuchen könnte, die Verfassung anders auszulegen, um länger an der Macht zu bleiben. Auch die juristische Fachwelt hat bereits Theorien durchgespielt, wie Trump das versuchen könnte. Trump hat in der Vergangenheit wiederholt Grenzen überschritten und mit politischen Normen gebrochen.

Sollte es sich in diesem Fall an die Verfassung halten, stellt sich die Frage seiner Nachfolge. Im NBC-Interview sagte Trump, er plane "vier großartige Jahre im Amt" und wolle "dann an jemanden übergeben, idealerweise an einen großartigen Republikaner, der es weiterführt". Für konkrete Vorschläge sei es zwar noch zu früh, aber seinem Vize Vance und Außenminister Marco Rubio würde er die Führung des Landes zutrauen.

Vance mache einen tollen Job und stünde damit sicher an der Spitze der möglichen Kandidaten. "Er ist ein fantastischer, brillanter Typ." Aber auch Rubio etwa sei großartig. Es gebe viele tolle Leute in der Republikanischen Partei, so Trump.

Rubio ist einer der großen Gewinner in der neuen Trump-Regierung: Zunächst wurde er Außenminister. Seit Februar leitet er kommissarisch die Entwicklungsbehörde USAID und das Nationalarchiv. Zuletzt übernahm Rubio vorübergehend das Amt des Nationalen Sicherheitsberaters.