Die US-Amerikaner wählen einen neuen Präsidenten. Während das Rennen um die Präsidentschaft noch läuft, feiern Donald Trump und Elon Musk vorzeitig den Sieg des Republikaners. Der Tech-Unternehmer hat allen Grund zur Freude: Er könnte der Regierung angehören und noch reicher werden.
Nach der Präsidentschaftswahl in den USA richten sich die Blicke nicht nur auf Donald Trump und Kamala Harris, sondern auch in Richtung Elon Musk. Der Multimilliardär feierte Trumps Sieg schon, als die Auszählung der Stimmzettel noch auf Hochtouren lief. Dabei war Musk nicht irgendwo, sondern auf der Wahlparty des Republikaners auf seinem Anwesen in Mar-a-Lago.
"Die Zukunft wird so heiß", schrieb der weltweit vermögendste Mann auf X zu einem Foto, das ihn zusammen mit Trump zeigt. Es bildete den Startschuss für eine Reihe von Postings, die den Sieg des 78-Jährigen feiern: Nur Minuten später teilte Musk eine Fotomontage, die ihn im Oval Office zeigt, der Kommandozentrale des Weißen Hauses. "Die Zukunft wird fantastisch", betitelte Musk letztlich ein Bild einer startenden Rakete, die wohl Trumps Neustart in der US-Regierung symbolisieren soll. Zuvor hatte er geschrieben, die Menschen in den Vereinigten Staaten hätten "ein glasklares Mandat für den Wandel gegeben".
In seiner ersten Rede nach der Wahl dankte Donald Trump seinem wohlhabenden Unterstützer. Der ehemalige und wahrscheinlich zukünftige Präsident sagte: "Wir haben einen neuen Star … ein Star ist geboren: Elon."
"Supergenie" Musk soll Geld einsparen
Musk, den Trump in der Nacht "einen besonderen Kerl, ein Supergenie" nannte, soll im Weißen Haus Gerüchten zufolge der Kopf einer "Regierungseffizienzkommission" werden. Der Multiunternehmer kündigte bereits an, den US-Haushalt um knapp ein Drittel - also mindestens zwei Billionen Dollar - einzukürzen. Wie er das erreichen will, ließ er bisher offen. Nahezu fest steht allerdings, dass Donald Trump mit John Paulson einen Mann als Finanzminister vorgesehen hat, der es den Reichen ermöglichen will, weiterhin reich zu bleiben.
Hedgefonds-Manager Paulson, dessen Vermögen sich laut "Forbes" auf knapp 4 Milliarden Dollar belaufe, hatte im "Wall Street Journal" angekündigt, er werde die von Trump in dessen ersten Amtszeit beschlossenen Steuersenkungen verlängern. Dies sei seine Top-Priorität, die er gemeinsam mit Musk angehen wolle. 2017 senkte Trump die Körperschaftssteuer für Unternehmen von 35 auf 21 Prozent, zudem wurden die Einkommenssteuersätze heruntergesetzt. Am meisten profitierten Spitzenverdiener davon. Ende 2025 würde das Gesetz auslaufen, doch es soll unter Trump verlängert werden. Paulson kündigte an, die Körperschaftssteuer in der nächsten Amtszeit Trumps noch weiter reduzieren zu wollen. Die großen Profiteure wären neben Paulson und Musk vor allem weitere Superreiche in den USA.
"Ich denke, es gibt eine große Veränderung im Land", erklärte Tech-Unternehmer Musk zur Zukunft. "Ich hoffe, dass ich da nicht falschliege." Seine Aussagen und die Aussichten auf die Zukunft der US-Wirtschaft wirkten sich sofort auf den Aktienmarkt aus: Der Tesla-Kurs stieg über Nacht kräftig an. Im Frankfurter Frühhandel wurde ein Plus von 14 Prozent verzeichnet. Der Wert des Unternehmens stieg damit um mehr als 90 Milliarden Euro auf insgesamt 715,4 Milliarden Euro an. Musk, der 13 Prozent der Tesla-Aktien hält, ist somit allein in den vergangenen Stunden um etwas mehr als 10 Milliarden Euro reicher geworden.
Der Teslachef gründete für den Wahlkampf die Organisation "America Pac", mit der er täglich eine Million US-Dollar an Wähler verloste, die eine Petition zugunsten Trumps unterschrieben. Dafür landete er vor Gericht und wurde freigesprochen. Seinen Angaben nach möchte Musk mit der Organisation auch zukünftig Kandidaten unterstützen, "die sich für sichere Grenzen, vernünftige Ausgaben, sichere Städte, ein faires Justizsystem und freie Meinungsäußerung" einsetzen, erklärte er in einem Sprach-Chat auf X. Als Nächstes liege der Fokus von "America Pac" auf den Zwischenwahlen 2026 und das Rennen um die Staatsanwaltsposten.
Jedoch stieß Musk in seinem Trump-Wahlkampf auf Kritik: Viele X-Beiträge des Space-X-Gründers waren der Non-Profit-Organisation "Center for Countering Digital Hate" zufolge falsch oder irreführend. Insgesamt 87 Postings kritisierten die Netzbeobachter. Diese hätten rund zwei Milliarden Menschen erreicht und möglicherweise eine Wahlentscheidung beeinflusst.