
Nach dem frühen 0:1-Rückstand im Rückrundenauftakt war es die neue Außenbahnspielerin, die den schnellen Ausgleich einleitete. Durch einen energischen Sprint auf der linken Seite setzte Julia Pollak die neue Kollegin Nastassja Lein perfekt ein und traf zum 1:1-Ausgleich. Die erste Torvorbereitung für die gebürtige Ebersbergerin bei ihrer neuen Station im Frankenland. Angekommen in der neuen Herausforderung Seit ihrem Wechsel stand sie in jeder Partie in der Startformation und beackerte die linke Schiene. Sie selbst sieht sich mittlerweile „angekommen“, auf ihrer Position als auch im Team. „Ich habe mich recht schnell eingefunden“, erzählt die 22-Jährige. Geholfen hat dabei sicherlich auch, dass sie unter anderem Amelie Thöle von Jugendauswahlmannschaften schon kannte. „Amelie kenne ich schon lange, doch auch mit den anderen Spielerinnen verstehe ich mich schon gut“, freut sich Pollak. Neben der Herausforderung, sich in ein neues Team einzugliedern nimmt die Oberbayerin auch eine noch ungewohnte Rolle innerhalb des Teams ein. „Bisher gehörte ich immer zu den jüngeren Spielerinnen, hier bin ich schon eher bei den erfahreneren dabei. Es ist schön, dass ich in diese neue Aufgabe hineinwachsen und mir von den erfahreneren Spielerinnen etwas abschauen kann.“ Diese neue Rolle möchte sie vor allem durch ihr „Auftreten“ ausfüllen und so ihre Erfahrungen weitergeben. Titelreicher Karrierestart Die besagte Erfahrung sammelte sie in sechseinhalb Saisons im Erwachsenenbereich, in denen sie für den FC Bayern, Bayer 04 Leverkusen, den SV Meppen und zuletzt für RB Leipzig insgesamt 99 Mal auflief und auch zwei Titel feiern durfte. Schon in der Jugend gewann Pollak die deutsche U17-Meisterschaft mit dem FCB sowie die U17-Europameisterschaft im DFB-Trikot. Ihr Trophäenschrank bekam in den ersten beiden Karrierejahren jeweils Zuwachs durch die Zweitligameisterschaft mit der Zweitvertretung der Bayern und der anschließenden deutschen Meisterschaft. Die Medaillen dieser Titel bekamen in ihrem Kinderzimmer einen besonderen Ort, auch da sie die beiden Meisterschaften unter ihren Erfolgen heraushebt, da dies Errungenschaften einer ganzen Saison sind. Vor allem die Erfahrungen der Zweitligameisterschaft möchte die 1,72 große Linksfüßerin in die Mannschaft einbringen, da die Clubfrauen in dieser Saison ähnliche Ziele verfolgen im Aufstiegskampf und dem Duell um die Tabellenspitze. Dies betrifft vor allem die Ruhe und das Vertrauen in die eigene Stärke. Dennoch kann man ihrer Meinung nach die Saisons der Zweitvertretung des FCB und der aktuellen des FCN nur schwer vergleichen, da sie damals als zweite Mannschaft nicht aufsteigen konnten und der Druck nicht vorhanden war. Abschied am Höhepunkt Im Anschluss an die Zweitligameisterschaft kämpfte sich die damals 19-Jährige des Öfteren in den Kader der Erstligamannschaft des FCB feierte schon am ersten Spieltag ihr Bundesligadebüt. Im Laufe der Saison kamen fünf weitere Ligaeinsätze hinzu, dabei einmal von Beginn an. „An diese Saison habe ich sehr schöne Erinnerungen“ blickt Pollak freudig zurück. „Das waren sehr viele schöne Erfahrungen für mich, unter anderem auch mit dem Debüt in der Champions League.“ Mit der deutschen Meisterschaft verabschiedete sich Pollak im Anschluss an diese Saison zunächst per Leihe nach Leverkusen und ein Jahr später zum SV Meppen. Im ersten Leihjahr warf sie eine Verletzung zurück, während im zweiten Leihjahr der Abstieg in die Zweitklassigkeit feststand. Dennoch denkt die 22-Jährige „positiv“ an diese Jahre zurück, da sie vieles über ihren Körper lernte und sich persönlich weiterentwickelte. Über Leipzig zum Club Zur Saison 2023/24 folgte der nächste Karriereschritt mit ihrem Wechsel zum Nürnberger Mitaufsteiger RB Leipzig. Trotz einer schwachen Hinserie sicherte der Ostklub den Klassenerhalt komfortabel, wobei Pollak in 18 Spielen zum Einsatz kam. „Das war die erste Bundesligasaison für Leipzig, in der wir viel lernen mussten“, erinnert sich Pollak, die dort mit „vielen guten Spielerinnen“ die Kabine teilte. Die aktuelle Saison lief anschließend weniger erfolgreich, weshalb sie im Winter die Entscheidung für „das Konzept des Vereines“ traf und beim FCN unterschrieb. „Ein Nebeneffekt, der die Entscheidung einfacher gemacht hat war sicherlich die Nähe in die Heimat“, erklärte die Oberbayerin, die knapp 200 Kilometer entfernt von Nürnberg aufgewachsen ist.