Auf meinem Android-Handy verwende ich seit Langem die LEO-App als Fremdsprachen-Wörterbuch. Neulich wurde die Anwendung komplett überarbeitet und sieht nicht mehr nach 90er-Jahren aus. Als ich LEO vor ein paar Tagen startete, fiel mir auf, dass es lange dauert (15 Sekunden), bis die App betriebsbereit ist. Wenn der Löwe dann endlich aufgestanden ist, wird man mit Werbung, Neuigkeiten und Aufforderungen belästigt. Das sieht so aus:
Hinzu kommt, dass LEO proprietäre Software ist, die es nicht im F-Droid Store gibt. Hinter der App steht die LEO GmbH aus Deutschland. Nach der Deinstallation von LEO habe ich in unserem TALK-Raum nach Alternativen gefragt. Die erste Antwort entsprach dem Wörterbuch, welches ich schon seit Jahren auf dem Desktop (im Browser) verwende, nämlich dict.cc
Dieser Wörterbuch-Dienst wird von Paul Hemetsberger aus Wien bereitgestellt. Er ist Geschäftsführer der dict.cc GmbH. Ihr ahnt es, der Dienst ist ebenfalls unfrei. Jedoch schreibt Paul:
dict.cc ist nicht nur ein Online-Wörterbuch. Es ist der Versuch, eine Plattform zu schaffen, über die Benutzer auf der ganzen Welt ihr Wissen in Form von Übersetzungen austauschen können. Jeder Besucher kann Übersetzungsvorschläge eintragen und Vorschläge anderer Benutzer überprüfen, korrigieren und freischalten.
Sämtliche Dienste von dict.cc können kostenlos privat und geschäftlich im Web-Browser genutzt werden. Andere Arten der Nutzung, insbesondere automatisiertes Abfragen (Parsen) von dict.cc sind nur mit ausdrücklicher Genehmigung gestattet.
Nun gut, das liest sich Community-freundlich. Doch wie verwendet man ein Online-Wörterbuch als App auf dem Smartphone? Es gibt zwar eine App in Googles Play Store, doch die möchte man wegen der Tracker und der Werbung nicht haben. Ganz einfach, man öffnet im Browser (Fennec) auf dem Handy diese Adresse: https://m.dict.cc/deen/
Wie ihr seht, ist die GUI aufgeräumt und intuitiv bedienbar. Für andere Zielsprachen gibt es praktische Schaltflächen. Die Richtung der Übersetzung lässt sich über den Doppelpfeil rechts oben umschalten. Jetzt gibt man das zu übersetzende Wort in das Textfeld ein und klickt auf Suche starten ... worauf hin bei mir gar nichts passiert. Hm, doch nicht so intuitiv? Ein Klick auf die ENTER-Taste in der Tastatur löst die Suche aus (im Screenshot nicht sichtbar). Das Suchergebnis ist unspektakulär, entspricht aber dem Erwarteten.
Wer dict.cc auf die Startseite seines Handys legen möchte, anstatt erst den Browser zu starten und die Adresse in den Lesezeichen zu suchen, gibt es dafür eine Möglichkeit. Öffnet in Fennec das Drei-Punkte-Menü und wählt den Eintrag Zum Startbildschirm hinzufügen.
Als Ergebnis erhaltet ihr ein Icon auf dem Startbildschirm eures Smartphones, mit dem die dict.cc-Webseite direkt aufgerufen werden kann.
Bei der Diskussion zu diesem Thema gab es im TALK-Raum noch weitere Empfehlungen. Interessant finde ich InstaLate. Diese App aus F-Droid erlaubt das direkte Übersetzen von markierten Wörtern aus beliebigen Anwendungen. Ich konnte die App nicht testen, weil die App Lounge von /e/OS seit Tagen den Zugriff auf F-Droid verweigert. Falls euch die Hintergründe interessieren, findet ihr sie in Ferdinands Artikel bei Linuxnews.de.
Habt ihr weitere Empfehlungen für Wörterbücher? Ich freue mich auf eure Empfehlungen in den Kommentaren.
Quellen:
https://dict.leo.org/englisch-deutsch/
https://www.leo.org/englisch-deutsch/
https://f-droid.org/packages/com.concept1tech.instalate/
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