Vom 13. bis zum 23. Februar 2025 findet die 75. Berlinale statt. In den nachfolgenden Zeilen stelle ich euch dabei jene Filme vor, auf die ich mich persönlich am meisten freue.
Am Mittwochabend feierte die Berlinale 2025 ihren Auftakt, sodass sich Film-Fans in den nächsten anderthalb Wochen wieder auf ein umfangreiches Kinoprogramm freuen können. Falls ihr noch nicht wisst, was ihr bei dem diesjährigen Festival schauen möchtet, seid ihr hier an der richtigen Adresse. Denn in den folgenden Zeilen möchte ich euch jene Werke vorstellen, die bei mir im Vorfeld ein großes Interesse geweckt haben und auf die ich mich dementsprechend besonders freue.
„Kein Tier. So Wild.“: Shakespearean Gangsterqueen-Drama
Wenn ihr Gangsterfilme satthabt, in der Männer stets die Führungsriege bilden und die Frauen im Rahmen des toxischen Verhaltens der Protagonisten nur durchs Bild geschubst werden, dann dürfte „Kein Tier. So Wild.“ womöglich der Film sein, der frischen Wind ins Genre bringt. Im Mittelpunkt steht die junge Rashida (Kenda Hmeidan), Mitglied der arabischen Großfamilie York, die sich seit Jahren auf den Berliner Straßen mit der Lancaster-Familie bekriegt. Als Anwältin hat es Rashida geschafft, dem Bandenkrieg im Gerichtssaal ein Ende zu setzen. Doch trotz des Erfolgs bleibt ihr der Thron aufgrund ihres Geschlechts verwehrt, was sie mit intrigantem Geschick und skrupelloser Gewalt ändern will.
Mit „Kein Tier. So Wild.“ hat Regisseur und Drehbuchautor Burhan Qurbani einen Film geschaffen, der die Tragödie „Richard III.“ von William Shakespeare auf eine moderne Weise neuinterpretiert. Wie das ganze aussieht, könnt ihr euch im folgenden Trailer ansehen:
„Reflet dans un diamant mort“: Der Fiebertraum eines Ex-Agenten
Jedes Jahr gibt es den einen oder anderen Film auf der Berlinale, der mich aufgrund seiner Skurrilität ins Kino lockt. Bei dem schrillen Actionfilm „Reflet dans un diamant mort“ handelt es sich genau um solch einen Streifen. John (Fabio Testi) ist ein ehemaliger Spion, der in den 1960er-Jahren wilde Abenteuer im 007-Stil erlebt hat. Nun, mit 70 Jahren, verbringt er seine letzten Jahre in einem Grandhotel an der Côte d’Azur, wo ihn seine Zimmernachbarin an die längst vergangenen Tage der Spionage erinnert.
Als diese plötzlich verschwindet, wird der alte Herr in Form von Erinnerungen und/oder Fantasien geplagt. Attraktive Frauen, ikonische Bösewichte und makabere Schreckenstaten aus der Vergangenheit finden Einzug in die Gegenwart des pensionierten Agenten. Allein diese Synopsis und das Titelbild (eine Person im Ganzkörperlatexanzug mit einem blutigen Samuraischwert) sind für mich Grund genug, mich von dieser Absurditätenparade überraschen zu lassen.
„Mickey 17“: Heiß erwartetes Sci-Fi-Spektakel vom „Parasite“-Regisseur
Für viele Festival-Besucher*innen und vor allem Fans des Sci-Fi-Genres dürfte „Mickey 17“ wohl DAS Highlight der Berlinale 2025 sein. Mit seinem letzten Spielfilm „Parasite“ hat der südkoreanische Regisseur Bong Joon-ho ein wahres Meisterwerk abgeliefert, bei dem sich die meisten Cineast*innen einig sind, dass er zu den besten Filmen des aktuellen Jahrhunderts gehört. Demnach brauchte es nicht viel mehr als die nachfolgende Synopsis, um mich für das bevorstehende Sci-Fi-Spektakel zu gewinnen.
Die Handlung folgt Mickey Barnes (Robert Pattinson), einem sogenannten „Expendable“, der für eine Weltraummission ausgewählt wurde, um eine neue Kolonie auf einem fremden Planeten zu errichten. Seine Aufgabe ist es, lebensgefährliche Arbeiten zu übernehmen, da sein Bewusstsein nach jedem Tod in einem neuen Klonkörper wiederhergestellt wird. Als er jedoch feststellt, dass sein vorheriges Ich noch existiert, entstehen unerwartete Konflikte, die seine Rolle in der Mission infrage stellen. Einen ersten Einblick gewährt euch der Trailer:
„La Tour de Glace“: Märchenhaftes Kino mit düsterem Flair
Mit „La Tour de Glace“ entführt euch die französische Regisseurin und Drehbuchautorin Lucile Hadzihalilovic an ein Filmset der 1970er-Jahre. Die 16-jährige Jeanne (Clara Pacini) flieht aus einem Kinderheim und findet Unterschlupf in einem Filmstudio. Während sie nachts das Set für sich hat, wird hier am Tag der Film „Die Schneekönigin“ gedreht, in dem die mysteriöse Cristina (Marion Cotillard) die Hauptrolle spielt. Zwischen dem Star und dem Mädchen entwickelt sich ein sonderbares Verhältnis, das auf gegenseitiger Faszination beruht, sich aber in eine seltsame Richtung zu entwickeln scheint – und eben jene Mystery-Komponente weckt mein Interesse.
„La cache“: Ein komödiantisches Kammerspiel mit 68er-Bezug
Mit einem großen Interesse für die 68er-Bewegung sprang mir beim Durchstöbern des diesjährigen Berlinale-Programms prompt „La cache“ ins Auge. Der von Lionel Baier geschriebene und inszenierte Film erzählt die Geschichte eines neunjährigen Jungen (Ethan Chimienti), der bei seinen Großeltern unterkommt, während seine Eltern an den Student*innenprotesten teilnehmen. In der Wohnung findet er zudem seine extravagante Urgroßmutter und seine zwei Onkel – ein Künstler und ein Intellektueller – vor. Als schließlich ein weiterer Gast eintrifft, wird eine neue Perspektive auf die Familiengeschichte offenbart.
Das vollständige Programm samt Vorführungszeiten der Berlinale findet ihr auf der offiziellen Website des Festivals. Dort könnt ihr euch auch – jeweils drei Tage im Voraus ab 10:00 Uhr – die Tickets für die entsprechenden Screenings sichern.
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