"Dune"-Regisseur Denis Villeneuve verbannt Smartphones von seinen Sets. Die Geräte seien "wie eine Droge", so der Filmemacher.
Für den Star-Filmemacher Denis Villeneuve, 57, ist ein Filmset kein Ort für Handys und soziale Medien. In einem ausführlichen Interview mit der "Los Angeles Times" erklärte der "Dune"-Regisseur nun, warum Smartphones bei seinen Dreharbeiten absolut tabu sind.
"Das Filmemachen ist ein Akt der Präsenz", betont der Oscar-nominierte Kanadier. "Wenn ein Maler malt, muss er sich absolut auf die Farbe konzentrieren, die er auf die Leinwand bringt." Das Gleiche gelte auch für einen Tänzer bei der Ausführung einer Bewegung.
Absolute Konzentration gefordert
Bei der Arbeit an einem Film müsse die gesamte Crew fokussiert sein. "Jeder muss vollkommen in der Gegenwart sein, einander zuhören und in Beziehung zueinander stehen", erklärt Villeneuve. Deshalb seien Handys an seinen Sets "seit Tag eins verboten". Nach dem Ruf "Cut" wolle er nicht, dass jemand sofort sein Handy zückt und sein Facebook-Konto checkt.
Der "Dune"-Regisseur sieht in der ständigen Smartphone-Nutzung auch eine gesamtgesellschaftliche Gefahr. "Ich habe das Gefühl, dass Menschen heute von Algorithmen regiert werden", so Villeneuve. "Wir verhalten uns wie KI-Schaltkreise. Unsere Sicht auf die Welt wird engstirnig binär. Wir entfremden uns voneinander und die Gesellschaft zerbröckelt in gewisser Weise. Das ist beängstigend."
Die ständige Erreichbarkeit und Verfügbarkeit durch Smartphones bezeichnete er als "süchtig machend". "Es ist zwanghaft. Es ist wie eine Droge", warnt der Filmemacher. Er selbst sei sehr versucht, sich komplett davon zu lösen "Das wäre wie frische Luft."
Mit dieser klaren Haltung steht Villeneuve nicht allein da. Auch andere namhafte Regisseure wie Christopher Nolan, 54, setzen bei ihren Dreharbeiten auf ein striktes Handyverbot. Der zweite Teil des Science-Fiction-Epos "Dune" von Denis Villeneuve startete im März 2024 in den Kinos.