Demokratin: Kamala Harris attackiert Donald Trump in erster großer Rede – und macht Mut

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Kamala Harris kritisiert Donald Trump scharf für seine politische Agenda und wirft ihm Machtmissbrauch vor. Doch sie ermutigt die Amerikaner zum Widerstand.

Die frühere US-Vizepräsidentin und demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat US-Präsident Donald Trump scharf kritisiert. 

Bei einer Veranstaltung in San Francisco sagte Harris am Mittwoch (Ortszeit), Trump setze derzeit rasch ein "seit Jahrzehnten vorbereitetes Programm" um, eine "engstirnige, eigennützige Vision von Amerika, in der diejenigen bestraft werden, die die Wahrheit sagen, Loyalisten bevorzugt werden, Machtmissbrauch betrieben wird und jeder sich selbst überlassen bleibt".

Harris sagte weiter, dieses Programm stecke hinter dem "scheinbaren Chaos" der ersten Monate von Trumps zweiter Amtszeit. Weiter sagte sie dazu: "Ein Programm zum Abbau der öffentlichen Bildung. Ein Programm zum Abbau des Staates und zur Privatisierung seiner Dienstleistungen. Und das alles, während den Reichsten Steuererleichterungen gewährt werden."

Harris ermutigt die Amerikaner, gegen Trumps Agenda zu kämpfen

Sie sei inspiriert von den Amerikanern, die trotz der Bedrohung ihrer Freiheit und ihrer Existenzgrundlage gegen Trumps Agenda kämpfen, sagte Harris laut der Nachrichtenagentur Associated Press (AP). "Anstatt einer Regierung, die sich für die höchsten Ideale Amerikas einsetzt, erleben wir eine vollständige Abkehr von diesen Idealen."

Am Mittwoch in San Francisco trat sie bei einer Veranstaltung einer Organisation zur Förderung von Frauen auf, die für die Demokratische Partei für politische Ämter kandidieren wollen. In einer 15-minütigen Rede sprach sie die Ängste und Verwirrung an, die viele ihrer Anhänger seit Trumps Amtsantritt erfasst haben, mahnte jedoch zur Hoffnung.

"Sie setzen darauf, dass sie, wenn sie einigen Menschen Angst einjagen können, dies eine abschreckende Wirkung auf andere haben wird. Was sie jedoch übersehen haben, ist, dass Angst nicht das Einzige ist, was ansteckend ist“, sagte Harris. “Mut ist ansteckend."

"Ich bin heute Abend nicht hier, um alle Antworten zu geben", sagte Harris. "Aber ich bin hier, um Ihnen Folgendes zu sagen: Sie sind nicht allein, und wir stehen alle gemeinsam vor dieser Herausforderung."

Kandidiert Kamala Harris als Gouverneurin? 

Es war die erste größere Rede der Demokratin nach ihrer Niederlage bei der US-Präsidentschaftswahl im November. Harris hatte sich nach ihrer deutlichen Niederlage gegen Trump zunächst öffentlich zurückgehalten. Vor Mittwoch hatte Harris Trump seit ihrer Niederlage im November kaum namentlich erwähnt. 

Beobachtern zufolge erwägt die 60-Jährige derzeit eine Kandidatur auf das Amt der Gouverneurin in ihrem Heimatstaat Kalifornien, die Wahl findet 2026 statt. Zudem liebäugelt Harris demnach mit einer weiteren Kandidatur für die US-Präsidentschaftswahl im Jahr 2028 – nach ihren gescheiterten Anläufen in den Jahren 2020 und 2024. 

Zu ihrer Zukunft äußerte Harris sich bei ihrer Rede am Mittwoch jedoch nicht.