2 days ago

Demografie-Problem wächst: China streicht den frühen Rentenbeginn



Peking erlaubt seinen Bürgern einen sehr frühen Renteneintritt - Frauen etwa im Alter von 50 Jahren. Doch die Lebenserwartung steigt auch in Fernost und mit ihr die Zahl der Rentner. Wegen der langen Ein-Kind-Politik kommt das Sozialsystem an seine Grenzen.

Wegen des sich zuspitzenden Demografie-Problems gilt in China mit Jahresbeginn eine neue Regelung zur Erhöhung des Renteneintrittsalters. Diese sieht nach offiziellen Angaben vor, dass in den kommenden 15 Jahren Männer schrittweise mit 63 statt 60 Jahren in den Ruhestand gehen können. Für Frauen, die bislang je nach Berufsgruppe zwei Renteneintrittsalter hatten, erhöht sich die Grenze entweder von 50 auf 55 Jahre oder von 55 auf 58 Jahre.

Über Jahrzehnte hatte Peking die Regelung nicht angetastet. Das Renteneintrittsalter in dem Land mit rund 1,4 Milliarden Einwohnern galt als eines der niedrigsten weltweit. Doch die Kommunistische Partei kam um den unbeliebten Schritt nicht herum, da die Bevölkerung schrumpft. Staatsmedien begründeten die Entscheidung Pekings vom vergangenen September mit der "neuen Lage der demografischen Entwicklung".

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Als die Rentenregelung in den 1950er Jahren eingeführt wurde, erreichten viele Menschen in der heute zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt wegen der niedrigeren Lebenserwartung das Rentenalter erst gar nicht. Mittlerweile werden die Chinesen jedoch deutlich älter, während immer weniger Kinder auf die Welt kommen.

Damit wächst der Druck auf die Rentenkasse, während die Zahl der verfügbaren Arbeitskräfte sinkt. Experten schätzen, dass bis 2050 mehr als 500 Millionen Menschen in China über 60 Jahre alt sein werden. Trotz des Endes der Ein-Kind-Politik vor neun Jahren bekommen Frauen im Schnitt nur rund 1,1 Kinder. Wegen hoher Bildungskosten können sich viele Familien in Städten unter der schwierigen Wirtschaftslage nicht mehr als ein Kind leisten.

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