Donald Trump hat sich zwar zum Sieger des TV-Duells gegen Kamala Harris erklärt - doch womöglich ist auch ihm klar, dass die öffentliche Wahrnehmung eine andere ist. Auf eine zweite Debatte will er sich jetzt jedenfalls nicht mehr einlassen.
Donald Trump will im US-Wahlkampf nicht noch einmal im TV-Duell gegen seine demokratische Herausforderin Kamala Harris antreten. "Es wird keine dritte Debatte geben", schrieb der republikanische Präsidentschaftskandidat zwei Tage nach dem Schlagabtausch in Großbuchstaben und mit Ausrufezeichen auf seiner Onlineplattform Truth Social. Dabei bezog er neben dem Duell gegen Harris am Dienstag auch die Debatte mit Präsident Joe Biden am 27. Juni mit ein, die den Verzicht des Amtsinhabers auf seine erneute Kandidatur herbeigeführt hatte. Harris solle sich auf das fokussieren, was sie in ihrer fast vierjährigen Amtszeit als Vizepräsidentin versäumt habe, schrieb Trump weiter.
Harris legte nach Einschätzung vieler Experten bei ihrem ersten Aufeinandertreffen mit Trump einen überzeugenden Auftritt hin und drängte den Republikaner mit zahlreichen gezielten Angriffen in die Defensive. Unmittelbar im Anschluss daran hatte ihr Kampagnenteam Trump zu einem zweiten TV-Duell herausgefordert.
Zunächst hatte der 78-Jährige dies nicht ausgeschlossen und die Sender NBC und Fox als mögliche Ausrichter genannt – nun kam seine Absage auf Truth Social. Dabei münzte er die TV-Debatte in einen Sieg für sich um und schrieb: "Wenn ein Preisboxer einen Kampf verliert, sind seine ersten Worte danach: 'Ich will eine Revanche'." Deswegen wolle Harris eine zweite Debatte. Die Umfragen zeigten eindeutig, dass er das Duell gegen sie gewonnen habe, schrieb Trump.
Eine Blitzumfrage des Senders CNN nach dem Duell ergab ein anderes Bild: Demnach waren 63 Prozent der Befragten der Ansicht, dass Harris einen besseren Auftritt absolvierte. In einer Ipsos-Umfrage von Reuters sahen 53 Prozent Harris als Siegerin, nur 24 Prozent votierten für Trump. Und in einer Umfrage des Instituts YouGov zur Frage, wer einen klareren Plan vorgelegt habe, lag Harris ebenfalls mit 43 Prozent vor Trump mit 32 Prozent. Nichtsdestotrotz sagte Trump am Mittwoch dem Sender Fox News, es sei seine vielleicht beste Debatte überhaupt gewesen.