1 month ago

Clubfrauen: Über Rückschläge und Serien zur Herbstmeisterschaft




Das Abenteuer Bundesliga: eine Neuheit mit vielen positiven und negativen Emotionen. Große Herausforderungen und einprägsame Erlebnisse. Aber eben auch nach einem Jahr wieder beendet. Somit ging es mit Beginn dieser Saison wieder um Punkte in der 2. Frauen Bundesliga. Gütersloh, Sand und Weinberg hießen fortan die Gegner und nicht mehr Wolfsburg, Bayern und Frankfurt. Doch wer geglaubt hatte, dass die zweite Liga nicht attraktiv sei, hat sich getäuscht. Mit Union Berlin und dem VfL Bochum stiegen zwei Mannschaften auf, die direkt die vorderen Plätze attackieren. Dazu kommen Mannschaften wie der Hamburger SV oder der SV Meppen, die sich in der oberen Tabellenhälfte beweisen wollen. So war es auch von Anfang an klar, dass die Herausforderung zweite Liga keine einfache wird. Auf den überzeugenden Saisonauftakt in Ingolstadt (4:1) folgten Spiele, „in denen wir unnötig Punkte liegen gelassen haben“, erinnert sich Vorstand Sport Joti Chatzialexiou. Gemeint sind die Heimspiele gegen Union Berlin und die SG Andernach. Zuerst gab es an der neuen, alten Heimspielstätte im Sportpark Valznerweiher ein torloses Remis, trotz einer Hälfte in Überzahl, gegen den Hauptstadtklub. Dann folgte der zweite Dämpfer: „Gegen Andernach haben wir auf ein Tor gespielt und am Ende 0:1 verloren“, ärgert sich Chatzialexiou im Rückblick. Aus Rückschlägen gelernt Eines, das die Mannschaft aus der Bundesliga-Saison mitnehmen konnte, war es, aus Rückschlägen Kraft zu ziehen. So starteten Desic, Guttenberger & Co. eine so nie dagewesene Ungeschlagen-Serie in der zweiten Bundesliga. Beginnend mit einem deutlichen 4:0-Auswärtserfolg bei der Zweitvertretung von Eintracht Frankfurt, ließen sich die Clubfrauen nicht mehr aufhalten, siegten in sieben aufeinanderfolgenden Spielen und stellten damit einen Vereinsrekord ein. So blickt Leiter Frauenfußball, Osman Cankaya, auf die Niederlage gegen Andernach als „Lerneffekt“ zurück, den „die junge Mannschaft gebraucht hat". Auch die letzten drei Spiele des Jahres blieben die Mädels ungeschlagen und konnten sich mit dem Heimsieg über Gütersloh die vorzeitige Herbstmeisterschaft sichern. „Es hat anfangs etwas gebraucht, dass sich die Mannschaft an die neue Liga und Rolle gewöhnen konnte“, schätzt Cankaya den Start ein. „Dann haben wir eine sehr gute Entwicklung genommen, in der sich die Spielerinnen individuell, als auch als Mannschaft zeigen konnten.“ Schlussendlich bewertet der ehemalige Aufstiegstrainer die Hinrunde als „sehr zufriedenstellend“. Erfolgreiche Integration Glücklich ist er auch über die Integration der neuen Spielerinnen. Insgesamt bekam die Mannschaft neun neue Gesichter, die es zu integrieren galt – menschlich als auch sportlich. Jonna Brengel und Hannah Etzold konnten sich von Beginn an sportlich festsetzen und starteten jedes Spiel in der Hinrunde. Lara Meroni und Klara Svensson Senelius standen in lediglich einem, respektive zwei Spielen, nicht in der Startformation und trugen wie jeder Neuzugang ihren Teil zur guten Hinrunde bei. „Jede Spielerin bringt bei der Integration eigene Herausforderungen mit“, weiß Cankaya. So müssen sich Anny Kerim-Lindland und Klara Svensson Senelius bei ihrer ersten Auslandsstation nicht nur im Team, sondern auch im Land und der neuen Kultur zurechtfinden. „Bei ihnen wussten wir, dass die Integration länger dauern wird“. Dennoch sind beide bereits feste Bestandteile der Mannschaft und liegen wie alle Neuen „voll in ihrem Zeitlimit“, meint Cankaya. Feinschliff in der Rückrunde Trotz der bisher guten Saison und des positiven Hinrundenfazits, gibt es für Cankaya Bereiche, in denen sich die Mannschaft verbessern müsse. Als Erstes kommt dem 35-Jährigen die Chancenverwertung in den Kopf. Hier sieht er noch „Entwicklungspotenzial“, was „für eine junge Mannschaft, wie wir sie haben normal ist“. Dennoch sieht er auch das Gute daran: „Es ist immerhin positiv, dass sich die Mannschaft so viele Chancen erspielt.“ Auch defensiv gäbe es Verbesserungsbedarf: „Es hilft uns, dass wir gegen den Ball sehr proaktiv sind, was man an der Anzahl der Gegentore und zugelassenen Chancen sieht. Dennoch gibt es gewisse Muster in den Gegentoren“. Somit steht für die Rückrunde noch „Detailarbeit“ an, um auch eine erfolgreiche Rückrunde zu absolvieren.
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