"Club-Gwaaf zum Spieltag": "Es ist eine Einheit entstanden"

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Foto: Sportfoto Zink
Gedenken an Magdeburg: Die Freude und Erleichterung darüber, dass die letzten Punkte des Jahres in Nürnberg geblieben sind, war mit dem Schlusspfiff auf dem Platz und auf den Rängen spürbar. Spieler und Trainer klatschten auf dem Rasen ab, von der Tribüne gab es Applaus und Zuspruch von den Anhängern. Bevor es aber zur Ehrenrunde durchs Achteck ging, schnappte sich Robin Knoche das Mikrofon und richtete ein paar Worte an die Fans. Eines war dem Club-Kapitän dabei zu Beginn besonders wichtig: „Was am Vorabend in Magdeburg passiert ist, hat uns alle erschüttert. Unser Mitgefühl gilt allen Betroffenen. Wir senden hier aus Nürnberg die besten Wünsche und ein Zeichen des Zusammenhalts“, so der 32-Jährige, der für seine Worte viel Beifall erhielt und sich anschließend auch noch für die herausragende Unterstützung der Club-Fans im zurückliegenden Jahr bedankte. Auch Miroslav Klose sprach nach der Partie über den Anschlag in Magdeburg: „Ich glaube, man kann in einer solchen Situation nicht die richtigen Worte finden. Wir waren alle über die Tat schockiert, aber alle Cluberer stehen zusammen und sind in Gedanken bei den Betroffenen in Magdeburg. Es ist unheimlich traurig.“ Kurz vor dem Anpfiff hatte es bereits eine Schweigeminute gegeben, zudem liefen beide Teams mit Trauerflor auf, um so ihre Anteilnahme zum Ausdruck zu bringen. Freude, Debüt, Selbstkritik: „Ich hätte den Sack lieber früher zugemacht, denn die Chancen dafür waren bereits in der ersten Halbzeit da. Wir haben in der Pause gesagt, dass wir eine Chance brauchen, um das Spiel zu öffnen. Die haben wir dann kreiert und genutzt“, blickte der in die Startelf zurückgekehrte Florian Flick auf das Spiel gegen die Braunschweiger Löwen. Julian Justvan führte einen Freistoß schnell aus, überraschte die BTSV-Defensive mit seinem Chipball auf Stefanos Tzimas, der mit seinem achten Saisontor den 1:0-Siegtreffer erzielte. Ein Tor, ganz nach dem Geschmack des Clubcoaches: „Das schulen wir häufig. Wir wollen und brauchen diese Aufmerksamkeit.“ Neben Flick musste das FCN-Trainerteam aufgrund des Ausfalls von Oliver Villadsen noch eine weitere Änderung in der Startformation vornehmen. So kam Tim Janisch zu seinem Startelfdebüt für seinen Kindheitsverein. Dadurch hatte der FCN die jüngste Startformation seit 1985 in der 2. Liga auf dem Platz. Alle Zeichen waren auf Heimsieg ausgerichtet, ab der 59. Minute war der Club zudem in Überzahl. Doch wie bereits erwähnt, verpasste es die Klose-Elf, das Spiel frühzeitig zu entscheiden: „Nach der Gelb-Roten Karte dürfen wir uns nicht so zurückziehen. Das ist uns schon zu oft passiert, und das müssen wir ansprechen. Aber wir haben dann gemeinsam für den Sieg gekämpft und uns in die entscheidenden Bälle geworfen“, kritisierte Klose, war dann aber dennoch „glücklich darüber, dass wir die Null halten konnten.“ 22 Zähler: So lautet die Anzahl der Punkte nach der ersten Halbserie der Saison: „Es war ein Auf und Ab. Jetzt müssen wir lernen, die Spiele dann auch zuzumachen. Denn dann hätten wir auch jetzt schon den ein oder anderen Punkt mehr“, bilanzierte Flick. Und auch Miroslav Klose resümierte nach der Partie über seine erste Hinrunde als FCN-Cheftrainer: „Ich bin da sehr ehrlich den Spielern gegenüber. Ich weiß, wo wir am Anfang waren. Wir hatten einen neu zusammengestellten Kader, und jetzt ist eine Einheit entstanden, auf die ich unheimlich stolz bin. Wir haben eine fantastische Kabine mit einer wirklich guten Stimmung. Deshalb bin ich mit unserer Entwicklung sehr zufrieden, wenn ich sehe, wie sich die Jungs verbessert haben und was sie geleistet haben.“ Zudem lobte er die Zusammenarbeit innerhalb des Trainerteams sowie den Charakter seiner Mannschaft: „Ich habe top Leute an meiner Seite und ein fantastisches Trainerteam. Da macht es einfach Spaß, zu arbeiten. Die Jungs glauben an sich und an mich, wollen den gemeinsamen Weg weiter bestreiten.“ Somit geht es für die Klose-Elf jetzt erst einmal in eine kurze Winterpause, um dann wieder gemeinsam in der Rückrunde 24/25 anzugreifen.