Die Wahlbeteiligung in Duisburg ist besonders niedrig. Für die Bundestagswahl hat der dortige Wahlleiter eine echte "Schnapsidee", um Menschen zu bewegen, abzustimmen.
In Duisburg ist es nicht einfach, Wahlberechtigte zur Stimmabgabe zu motivieren. Bei der vergangenen Bundestagswahl gaben dort nur gut 68 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab, deutschlandweit waren es dagegen knappe 77 Prozent.
Apropos Prozente, dachte sich wohl auch Stadtdirektor und Wahlleiter Martin Murrack: Er will den Duisburgern ein Freibier ausgeben, wenn sie bei der Bundestagswahl abstimmen, wie er öffentlichkeitswirksam der "Bild"-Zeitung erklärte. Dem Blatt fielen auch gleich fröhliche Kalauer zu der Aktion ein wie "Bier-Booster" und "Promille-Prämie".
Und diese Prämie geht so, wie es mehrere Medien berichten: Gut eine Woche vor dem offiziellen Wahltermin werde in der Innenstadt der Ruhrpott-Metropole ein "Wahl-Lokal" eingerichtet. Am Samstag, 15. Februar, zwischen 10 und 14 Uhr können Bürger auf dem Bürgeramt Mitte am Sonnenwall ihre Briefwahlunterlagen bekommen. Die Bundestagswahl findet am Sonntag, 23. Februar statt.
Aktion findet gut eine Woche vor der Bundestagswahl statt
Ein Bierchen verdient sich aber nur, wer an jenem Samstag gute acht Tage vor dem Wahlsonntag seine Stimme per Briefwahl auch gleich dort abgibt. Diese Wähler bekommen als Dankeschön für ihre Stimmabgabe einen Wertgutschein, der sich am Bierwagen einer lokalen Brauerei einlösen lässt, "vor Ort" und "frisch gezapft", wie es heißt.
Und keine Angst, Alkohol ist genug da. Das zumindest geht aus den Meldungen hervor: Für Nachschub direkt von der Brauerei sei gesorgt, sollte das Bier an dem Tag zur Neige gehen, versichert der Wahlleiter. Wem es mitten am Tag zu früh ist für die "Promille-Prämie", der kann sich übrigens auch einen Softdrink holen – oder ein alkoholfreies Bier.
Mit letzterem hatte man es dort im Ruhrpott schon bei der vergangenen Europawahl versucht. Die Resonanz war aber nicht so doll, wie es heißt. Deshalb gebe es dieses Mal "echtes Bier", um vielleicht die Wahlbeteiligung zu steigern.
Mögliche Kritik an der Ausgabe von Alkohol – immerhin ein Suchtmittel, das hierzulande von knapp neun Millionen Menschen in riskanter Form konsumiert wird – weist Wahlleiter Murrack zurück. "Wichtig ist: je mehr zur Wahl gehen, desto besser", sagte er dem "Spiegel".
Für die Bier-Ausgabe verantwortlich seien Mitglieder des Hauptausschusses Duisburger Karneval, so das Portal. Die Jecken würden auch fleißig Werbung machen für die Aktion, ist wiederum bei der "Bild" zu lesen.
Mit der Aktion hofft Duisburgs Stadtdirektor Murrack, die Begeisterung in seiner Gemeinde für die Bundestagswahl zu erhöhen. Sollte ihm das nicht gelingen, kann er sich ja noch immer ein Trost-Bier genehmigen.
Quellen: "WAZ", "Bild.de", "Der Spiegel", Bundesministerium für Gesundheit