Um Bedingungen für junge, innovative Firmen zu verbessern, hat die Bundesregierung 2022 eine Start-up-Strategie beschlossen. Der Wirtschaftsminister zieht Bilanz - auf einer Konferenz in Lissabon.
Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat im Vorfeld der Technologiekonferenz "Web Summit" in Lissabon auf die Leistungen und Innovationen von Start-up-Gründerinnen aus Deutschland und Europa hingewiesen. Auf seiner ersten Auslandsreise nach dem Bruch der Ampelkoalition wurde der Vizekanzler von zwölf Unternehmens-Gründerinnen und acht Multiplikatorinnen aus der Start-up-Szene begleitet.
Der "Web Summit" gehört mit rund 70.000 Teilnehmern im Jahr 2023 zu den weltweit bedeutendsten Tech-Konferenzen und ist der wichtigste internationale Branchentreff in Europa. Dieses Jahr sind rund 150 junge Unternehmen aus Deutschland in Lissabon vertreten, davon stellen 100 am deutschen Gemeinschaftsstand aus.
Die Bundesregierung hatte sich in ihrem Koalitionsvertrag die Förderung junger Firmen mit innovativen Produkten zum Ziel gesetzt und im Sommer 2022 eine Start-up-Strategie mit rund hundert Einzelmaßnahmen beschlossen. Habeck hatte sich dabei auch für die Erhöhung des Frauenanteils in der Gründerbranche starkgemacht.
Frauen bei Start-ups weiter in der Minderheit
In den ersten beiden Jahren der Ampelkoalition gelang dies zunächst auch. Nach den Zahlen des "12. Deutschen Startup Monitors 2024" ging der Frauenanteil in Start-ups im vergangenen Jahr jedoch wieder von 20,7 Prozent auf 18,8 Prozent zurück.
Habeck wies darauf hin, dass es in Deutschland und Europa nicht nur zu wenige Gründerinnen gebe, sondern auch zu wenig Frauen unter den Risikokapitalgebern. Der Zugang zu Wagniskapital für Gründerinnen müsse verbessert werden. Auch bei Firmen-Ausgründungen aus den Hochschulen gebe es Nachholbedarf.
Der Vizekanzler soll am Dienstagmittag eine Keynote-Ansprache auf dem "Web Summit" halten. Außerdem wird er seinen portugiesischen Amtskollegen Pedro Reis treffen.