4 months ago

BSW-Chefin ist "angst und bange": Wagenknecht wirft Höcke "Nazi-Ideologie" vor



AfD und BSW kratzen vor den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen an gemeinsamen Mehrheiten - theoretisch. Im Gespräch mit ntv schließt BSW-Chefin Wagenknecht eine Koalition aus und übt scharfe Kritik an AfD-Spitzenkandidat Höcke. An die CDU stellt Wagenknecht Bedingungen.

Die BSW-Vorsitzende Sahra Wagenknecht hat sich kurz vor der Landtagswahl in Thüringen deutlich vom dortigen AfD-Spitzenkandidaten Björn Höcke distanziert. "Für mich ist schon Nazi-Ideologie, wenn jemand sagt, es ist nicht die gemeinsame Kultur, sondern die gemeinsamen Gene und das gemeinsame Blut, was eine Nation konstituiert", sagte Wagenknecht in der Sendung "Frühstart" von RTL und ntv. Wenn Höcke "über schwache Volkskörper schwadroniert" werde ihr "angst und bange". Ausdrucksweise und Inhalte von Höcke lehne Wagenknecht ab. "Ich finde das schon ziemlich gruselig", so die BSW-Politikerin.

Sie schloss eine Koalition mit der AfD in Thüringen aus. "Wir werden natürlich nicht Herrn Höcke zur Macht verhelfen", so Wagenknecht. "Das ist jemand, der Hass schürt. Mit solchen Menschen kann man nicht zusammenarbeiten."

CDU-Koalition ja, Waffenlieferungen nein

Anders sieht es beim Blick auf die CDU aus, auf die könne das BSW zugehen. Für eine Koalition mit der Union in Thüringen zeigte sich Wagenknecht offen. "Ich hoffe, nach dem Wahltag wird es hier tatsächlich auch eine Möglichkeit für eine sachliche Zusammenarbeit geben. Wir wünschen uns das zumindest. Und wir werden da auch auf die CDU zugehen", sagte Wagenknecht. Die Koalitionsverhandlungen dürften jedoch nicht einfach werden, denn Wagenknecht hat bereits zahlreiche Bedingungen für die Koalitionsbildung festgelegt.

Beispielsweise bekräftigte sie im "Frühstart", dass sich eine Landesregierung für Diplomatie und gegen Waffenlieferungen an die Ukraine und eine Raketenstationierung in Deutschland einsetzen solle: "Wir wollen eine Landesregierung auf den Weg bringen, die eine sehr starke Stimme gegen diese Entwicklungen ist und für Diplomatie wirbt." Es sei das, was die übergroße Mehrheit der Menschen im Osten möchte. Von einer Landesregierung müsse man erwarten, dass sie die Stimme dieser Menschen sei. "Ich finde, das ist ein urdemokratischer Anspruch."

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