Der zunehmende Anteil älterer Menschen hat auch Auswirkungen auf Bestattungsbranche. Wie steht es um die Zahlen bei Auszubildenden und Beschäftigten?
Der Alterungseffekt der Bevölkerung macht sich auch im Bestattungswesen bemerkbar. So hat die Zahl der Auszubildenden zur Bestattungsfachkraft im vergangenen Jahr einen Rekord erreicht. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden befanden sich 860 Menschen in der dualen Ausbildung. Das ist mehr als doppelt so viel wie zehn Jahre zuvor (2013: 390). Der Frauenanteil lag zuletzt bei 57 Prozent.
Zugleich verzeichnete das Bestattungshandwerk höhere Beschäftigtenzahlen. 2022 wurden laut den Daten rund 25.700 Beschäftigte gezählt - 2,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
2023 gab es 15 Prozent mehr Todesfälle als zehn Jahre zuvor
Angesichts des zunehmenden Anteils älterer Menschen in der Gesellschaft nahm über die Jahre auch die Zahl der Todesfälle zu. 2023 starben der Statistik zufolge hierzulande rund eine Million Menschen – das waren 15 Prozent mehr als noch zehn Jahre zuvor.
Gestiegen sind auch die Kosten für Bestattungen. Die Preise für Särge, Urnen, Grabsteine und andere Begräbnisartikel haben den Angaben zufolge im vergangenen Jahr gegenüber dem Vorjahr um 5,8 Prozent zugenommen. Bei Bestattungsleistungen und Friedhofsgebühren gab es einen Anstieg um 5,4 Prozent. Zum Vergleich: Die Verbraucherpreise insgesamt stiegen im selben Zeitraum um 5,9 Prozent.
"In Deutschland gibt es Bestattungsgesetze, die unter anderem auch die Bestattungspflicht und den Friedhofszwang vorschreiben", teilte das Amt mit. Ausnahmen von Beerdigungen auf Friedhöfen seien lediglich Seebestattungen sowie Naturbestattungen im Wald.
Staat übernimmt immer seltener Kosten für Bestattungen
Doch nicht immer sind Hinterbliebene in der Lage, Kosten für Beisetzungen zu tragen. Nach Angaben der Statistiker übernimmt der Staat aber immer seltener Kosten für Bestattungen. So übernahmen die Sozialhilfeträger im vergangenen Jahr 51,1 Millionen Euro brutto für sogenannte Sozialbestattungen. Das sind 15,7 Prozent weniger als zehn Jahre zuvor.