Mit der Mirage 2000-5 wird die Ukraine im nächsten Jahr den zweiten westlichen Kampfjet in ihrem Verteidigungskampf einsetzen. Einem Bericht zufolge fällt die erste Lieferung jedoch gering aus. In Großbritannien haben derweil weitere F-16-Piloten ihre Grundausbildung abgeschlossen.
Laut der französischen Zeitung "La Tribune" wird die Ukraine im 1. Quartal 2025 nur drei Mirage-2000-5-Kampfjets von Paris erhalten. Dass eine Lieferung zu dem Zeitpunkt erfolgt, hatte Frankreichs Verteidigungsminister Sébastien Lecornu Anfang des Monats bestätigt, die Anzahl wurde jedoch bis heute nicht offiziell bekannt gegeben. Die Regierung wollte sich auf Anfrage von "La Tribune" nicht weiter äußern.
Für den Verteidigungskampf der Ukraine sind dies erst einmal ernüchternde Nachrichten. Eine solch geringe Anzahl an Mirage-2000-5-Kampfjets würde auf dem Schlachtfeld wohl nur wenig bewirken. Aktuell werden laut Angaben aus Paris mehrere Flugzeuge in Cazaux in der Gironde umgerüstet, damit sie nicht nur Ziele in der Luft, sondern auch am Boden angreifen können.
Laut "La Tribune" sollen die drei gelieferten Kampfjets neben Mica-Luft-Luft-Raketen auch AASM-Bomben und SCALP-Marschflugkörper einsetzen können. SCALP ist das französische Pendant zum britischen Storm-Shadow-Marschflugkörper. Die Ukraine hofft, für diese Waffen mit höherer Reichweite bald die Erlaubnis für Angriffe auf militärische Ziele zu bekommen, die tiefer in Russland liegen.
Die Mirage-2000-5-Kampfjets sind nach der F-16 der zweite westliche Kampfjet, der aufseiten der Ukraine zum Einsatz kommen wird. Die Ausbildung von Piloten und Technikern läuft derzeit - wie viele es sind, ist nicht bekannt. Auch ist nicht bekannt, ob die geringe Anzahl bei der Erstlieferung damit zusammenhängen könnte, dass nicht genügend Personal fertig ausgebildet sein wird.
Vermutlich werden in Zukunft noch weitere Mirage 2000-5 an Kiew übergeben. Laut World Air Forces Report 2024 besitzt Frankreich 26 aktive Exemplare. Die Ukraine benötigt im besten Fall alle. Weitere Mirage 2000-5 befinden sich zum Beispiel in Ländern wie Griechenland und Katar.
F-16-Piloten beenden Grundausbildung
Die Ukraine sucht seit Jahren händeringend nach Kampfjets. Die F-16-Initiative hat nicht die erhoffte Geschwindigkeit aufgenommen. Berichten zufolge sollen mittlerweile sechs bis zehn Jets im Land im Einsatz sein, Ende des Jahres sollen es rund 20 sein.
Insgesamt haben westliche Partner Kiew 79 Kampfflugzeuge fest zugesagt, eines ist bislang im Kampfeinsatz abgestürzt. Die Ukraine gibt an, für eine umfassende Luftverteidigung mindestens 120 F-16-Kampfjets zu benötigen. Mit 60 bis 80 soll ein halbwegs guter Schutz möglich sein.
Möglicherweise kommt die F-16-Initiative im nächsten Jahr mehr ins Rollen. Weltweit laufen Ausbildungsmaßnahmen für ukrainische Piloten: in den USA, Rumänien, Frankreich und in Großbritannien. Bei der Royal Air Force fand kürzlich eine weitere Graduierung von ukrainischen Piloten statt. "Der nächste Schritt ist die fortgeschrittene Schnellflugausbildung und die Umschulung auf die F-16 mit Partnernationen."
Das britische Grundausbildungsprogramm haben laut Verteidigungsministerium mittlerweile insgesamt mehr als 200 ukrainische Piloten durchlaufen.