Sollen Abtreibungen in Florida de facto verboten bleiben? Darüber entscheiden die Bürger im November in einem Referendum. Ex-Präsident Trump stimmt als Einwohner ebenfalls ab. Seine öffentlichen Äußerungen gehen dabei in ganz unterschiedliche Richtungen. Hat er sich nun festgelegt?
Der frühere US-Präsident Donald Trump will in einem Referendum in Florida im November gegen eine Aufhebung des Abtreibungsverbots nach der sechsten Schwangerschaftswoche stimmen. Einen Tag zuvor hatte Trump noch angedeutet, er könnte bei der Volksabstimmung im Staat Florida, wo er seinen Wohnsitz hat, mit Ja stimmen.
Der Vorschlag in Florida sieht vor, einen Schwangerschaftsabbruch bis zur Lebensfähigkeit des Fötus zu erlauben. Dieser Begriff wird im Gesundheitswesen verwendet, um zu beschreiben, ob sich eine Schwangerschaft voraussichtlich normal weiterentwickeln wird oder ob ein Fötus außerhalb der Gebärmutter überleben könnte. Dieser Zeitpunkt wird im Allgemeinen mit 23 oder 24 Wochen angegeben, was etwa sechs Monaten entspricht.
Der Ex-Präsident und republikanische Präsidentschaftskandidat sagte am Freitag dem Sender Fox News, sechs Wochen seien zu kurz. Dann fügte er hinzu, "gleichzeitig sind die Demokraten radikal", und bekräftigte falsche Behauptungen, die er bereits in der Vergangenheit wiederholt über Spätabtreibungen aufstellte. Er sei gegen die Zulassung von Abtreibungen bis zum neunten Monat, erklärte er. "Aus diesem Grund werde ich mit Nein stimmen."
Wahlkampfteam stellt Aussage klar
Trump erntete Widerspruch von Abtreibungsgegnern, nachdem er am Donnerstag in einem anderen Interview zu signalisieren schien, dass er für den Vorschlag in Florida und gegen die Frist von sechs Wochen stimmen könnte. "Ich werde dafür stimmen, dass wir mehr als sechs Wochen brauchen", sagte er auf das Referendum angesprochen. Sein Wahlkampfteam beeilte sich zu erklären, Trump habe nicht gesagt, wie er abstimmen werde, sondern lediglich bekräftigt, dass er sechs Wochen für zu knapp halte.
Seine demokratische Rivalin Kamala Harris griff das Thema ebenfalls auf. "Donald Trump hat soeben seine Position zur Abtreibung deutlich gemacht: Er wird für ein Abtreibungsverbot stimmen, das so extrem ist, dass es gilt, bevor viele Frauen überhaupt wissen, dass sie schwanger sind", teilte sie nach Trumps Äußerungen vom Freitag mit.