BBC-Interview-Analyse: Zehn sehr bedenkliche Aussagen von Prinz Harry nach verlorenem Rechtsstreit

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Feuerrot sind seine Augen, Prinz Harry schnappt gelegentlich nach Luft. Diese zehn Aussagen seines neuesten Interviews haben es in sich. Eine Analyse.

Schon in den ersten Minuten des am Freitag veröffentlichen Interviews von Prinz Harry mit dem Sender BBC denkt man: "Warum tut er sich das an?" Mit hochrotem Kopf, roten Augen, immer wieder nach Luft schnappend und zwischendurch mit den Tränen ringend tritt er erneut vor die Kameras. Der Anlass? Prinz Harry verlor nun endgültig den Rechtsstreit gegen das Vereinigte Königreich, bei dem er auf Polizeischutz klagte. 

Dieser wurde ihm 2020 entzogen, als er und seine Frau Meghan sich dazu entschlossen, den Palastmauern den Rücken zu kehren und nach Kalifornien auszuwandern. Ihre Vorstellung: Wir machen, was wir wollen, verdienen eigenes Geld, treten aus der Firma aus (so wird das britische Königshaus genannt) und ab und an machen wir gerne auch einen Auftritt im royalen Dienst – das passte der mittlerweile verstorbenen Queen Elizabeth II. damals so gar nicht. Rein oder raus war ihre Devise, ganz oder gar nicht. Dann entschieden sich die Sussexes für gar nicht und waren raus aus dem königlichen System. Und damit auch aus dem Polizeischutz, der für bis zu für königliche Mitglieder gilt. 

Das sah der rebellische Prinz jedoch nicht ein und klagte viele Jahre. In dem jetzt veröffentlichten Interview nach der Niederlage vor Gericht verstecken sich einige pikante und auch dreiste Aussagen. Immer wieder gibt er der Royal Family die Schuld, dass sie ihre Finger im Spiel gehabt haben sollen bei dieser Entscheidung.

Die zehn Highlight-Sätze von Prinz Harry lesen Sie hier:

  1. "Ich sehe keine Chance, meine Frau und meine Kinder zurück nach UK zu bringen – zu dieser Zeit. Sie werden alles verpassen, ich liebe mein Land, das habe ich immer (…) ich vermisse England, es ist schade, dass ich meinen Kindern nicht meine Heimat zeigen kann." Analyse: Die Schuld für den Verlust seiner Wurzeln sieht der Prinz offensichtlich nicht in seinem Austritt aus dem Königshaus.
  2. "Ich wurde von dem Königshaus zu einer privaten Person gemacht, ich bin aber keine private Person und werde es niemals sein." Analyse: Das stimmt in Teilen, da ihm alle Privilegien entzogen wurden. Jedoch ließ der Prinz keine Gelegenheit aus, um zu betonen, dass er gehen und kein Teil der Monarchie mehr sein wollte.
  3. "Ich möchte keine Kämpfe weiterführen, es gibt genug Kämpfe auf der Welt. (…) Es macht mich sehr traurig, dass wir hier fünf Jahre später sitzen, nach einer Entscheidung, die getroffen wurde, nur um uns unter dem Dach zu behalten." Analyse: Der Prinz verkündete innerhalb der letzten Wochen, dass er eine Falle hinter dem Entzug seiner Sicherheitsstandards durch seine Familie sieht. Nach dem Motto: Sie haben ihm nur alles weggenommen, damit er bleibt. 
  4. "Schau dir die Bedrohungen, die Risiken und die Auswirkungen an, wenn mir, meiner Frau oder den Enkeln meines Vaters etwas zustößt – wenn ihnen irgendetwas passiert, dann sieh dir genau an, wer dafür die Verantwortung trägt." Analyse: Er spricht es nicht aus, aber es wirkt, als wolle er der königlichen Familie die volle Schuld und Verantwortung zusprechen, sollte den Sussexes etwas zustoßen.
  5. "Das ist eine Pflicht der Fürsorge, die komplett aus dem Fenster geworfen wurde." Analyse: Durch das Hineingeboren werden in eine prominente, royale Familie sieht er eine Fürsorgepflicht im Königshaus, was seine Person betrifft, die seiner Meinung nach auch nicht nach dem freiwilligen Austritt aus dem Königshaus endet. BBC
  6. "Ab 2020 war es mir nicht mehr erlaubt, eine offizielle Rolle zu bekleiden, als ich mich entschied, mich selbst aus der Firma zurückzuziehen." Analyse: Das ist nur in Teilen richtig, Prinz Harry und Meghan wollten eine Sonderlocke, sie wollten ihr eigenes Ding machen. Eine Mischform, die es so noch nie im Königshaus gab und die die Queen ablehnte.
  7. "Ich möchte nicht, dass sich die Geschichte wiederholt (…) zur Offenlegung: Ich habe herausgefunden, dass manche Leute wollen, dass sich die Geschichte wiederholt – was sehr düster ist." Auf Nachfrage sagte er, dass er das an dieser Stelle nicht weiter ausführen möchte. Analyse: Er öffnet hier ein Fass, macht Andeutungen, verrät den Zuschauern aber nicht, auf wen er anspielt. Annahme der Redaktion: Er könnte seinen Bruder, Prinz William, meinen. Die Brüder gelten als stark zerstritten. Mit der "Geschichte" könnte er seinen für die Liebe vom Thron zurückgetretenen Großonkel, Eduard VIII., meinen. Für die Liebe zu Wallis Simpson verließ er das britische Königshaus und lebte im Exil.
  8. "Du hast keine offizielle Rolle mehr, dein Leben interessiert nicht mehr." Analyse: Prinz Harry unterstellt allen an der Entscheidung vom Gericht beteiligten Parteien, dass "sein Leben" nicht mehr interessiere. Harter Tobak. 
  9. "Meine Familie wird mir niemals verzeihen, ein Buch geschrieben zu haben." Analyse: Vermutlich richtig, doch nicht nur in den Memoiren zog der Prinz seine Verwandten öffentlich in den Dreck und lästerte über das Königshaus, auch etliche Interviews folgten. Nicht zuletzt das aktuellste. 
  10. "Ich weiß nicht wie lange mein Vater noch hat, er spricht nicht mit mir wegen dieser Securitysache." Analyse: König Charles III. ist an Krebs erkrankt. Im Gegensatz zu Prinzessin Kate hat dieser jedoch bisher keine Genesung öffentlich gemacht. Der Prinz scheint nicht informiert über den gesundheitlichen Zustandes seines Vaters. Offenbar sprechen sie nicht mehr miteinander wegen des nun verlorenen Prozesses und den öffentlichen Anschuldigungen des Prinzen, dass die Sicherheit seiner Familie dem Königshaus egal zu sein scheint. 

Quelle: YouTube BBC