Dieses Jahr geht der Nobelpreis für Wirtschaft an Daron Acemoğlu, Simon Johnson und James A. Robinson. Sie lieferten eine Erklärung, warum Armut und Reichtum ungleich verteilt sind.
Traditionell werden die Verkündungen der Nobelpreisträger mit der Bekanntgabe in der Kategorie Wirtschaftswissenschaften beschlossen. Dieses Jahr zeichnet die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm Daron Acemoğlu, Simon Johnson und James A. Robinson für ihre Forschung zu globalen Wohlstandsungleichheiten aus. Die drei US-Wissenschaftler beschäftigten sich mit der Frage, warum Armut und Reichtum ungleich verteilt sind.
US-Ökonomen dominieren Wirtschaftsnobelpreis
Im vergangenen Jahr war die US-Ökonomin Claudia Goldin für ihre Forschung zur Rolle von Frauen auf dem Arbeitsmarkt mit dem Wirtschaftsnobelpreis geehrt worden. Das war aus gleich zwei Gründen besonders: Zum einen ist die Professorin der Elite-Universität Harvard erst die dritte Frau gewesen, die die Auszeichnung in dieser Kategorie erhalten hat. Zum anderen wurde ihr der Preis alleine zugesprochen – in den fünf Jahren davor hatten ihn sich jeweils zwei oder drei Preisträger geteilt.
Eines ist mit dem Nobelpreis für Goldin dagegen gleich geblieben: die Dominanz der USA in dieser Preiskategorie. Im Jahr zuvor waren der frühere US-Notenbankchef Ben Bernanke und die ebenfalls amerikanischen Ökonomen Douglas Diamond und Philip Dybvig für ihre Erforschung von Banken und Finanzkrisen mit dem Nobelpreis geehrt worden, und generell geht die Auszeichnung überaus häufig an Preisträger, die aus den USA stammen oder die zumindest an US-Universitäten tätig sind. Literaturnobelpreis? Abschaffen 13.10
Die erste und bislang einzige Auszeichnung für einen Deutschen jährt sich in diesem Jahr zum 30. Mal: Im Jahr 1994 war der Bonner Wissenschaftler Reinhard Selten (1930-2016) zusammen mit John Nash und John Harsanyi für ihre wegweisenden Beiträge zur nichtkooperativen Spieltheorie mit dem Nobelpreis ausgezeichnet worden.
Alle Preisträger 2024 stehen fest
In der vergangenen Woche waren bereits die Nobelpreisträger in den Preiskategorien Medizin, Physik, Chemie, Literatur und Frieden verkündet worden. Der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften geht im Gegensatz zu diesen Auszeichnungen nicht auf das Testament des Dynamit-Erfinders Alfred Nobel (1833-1896) zurück, sondern wird seit Ende der 1960er Jahre von der schwedischen Zentralbank gestiftet.
Dennoch wird der Wirtschaftsnobelpreis ebenso wie die weiteren Preise an Nobels Todestag am 10. Dezember feierlich überreicht. Er ist auch mit demselben Preisgeld wie die anderen Auszeichnungen verbunden – in diesem Jahr sind das elf Millionen schwedische Kronen (knapp 970.000 Euro) pro Kategorie.
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