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Auf wessen Seite stehen die Tech-Konzerne vor der US-Wahl?



Stand: 04.11.2024 20:23 Uhr

Wen Elon Musk unterstützt, ist klar. Seine Vorliebe für Donald Trump ist offensichtlich, er hat mindestens 75 Millionen Dollar an ihn gespendet. Andere Chefs der Branche sind vorsichtiger.

Nils Dampz

Netflix-Gründer gibt Millionen für Harris

Reed Hastings ist Mitgründer der Streaming-Plattform Netflix. Er leitet den Aufsichtsrat und ist Milliardär. Nachdem Kamala Harris im Juli die neue Kandidatin der Demokraten wurde, hat Hastings sieben Millionen Dollar an ihr Wahlkampf-Team gespendet.

Seine bisher größte Einzelspende, hat er in einem Interview gesagt. In den Tagen danach haben auffällig viele Kunden ihre Netflix-Abos gekündigt - was möglicherweise mit der Spende zu tun haben könnte. Ein großes Problem ist das nicht: Netflix ist immer noch der mit Abstand größte Streaming-Anbieter.

Bezos-Zeitung hält sich überraschend zurück

Gründer Jeff Bezos hat 2013 die Washington Post gekauft. Traditionell empfiehlt die reichweitenstarke Zeitung vor der Wahl für einen der Kandidaten zu stimmen. In diesem Jahr wäre das Kamala Harris gewesen. Eine Wahlempfehlung der Zeitung wird es bei dieser Wahl und auch in Zukunft aber nicht mehr geben. Warum, darüber berichtet die Washington Post selbst: "Die Entscheidung, (...) wurde vom Eigentümer der Post, Amazon-Gründer Jeff Bezos, getroffen. Das berichten vier Personen, die über die Entscheidung informiert waren", schrieb das Blatt.

Kritiker werfen Bezos vor, sich mit Trump gut stellen zu wollen, sollte der gewinnen. Bezos verteidigt sich und sagt, Wahlempfehlungen würden die Gesellschaft weiter spalten. Die Folge: Bisher haben mindestens 250.000 Leser ihre Abos bei der Washington Post gekündigt. Der aktuelle Chef von Amazon heißt Andy Jessy. Der soll laut Medienberichten in den letzten Wochen mit Donald Trump telefoniert haben.

Nähern sich Apple und Google an Trump an?

Genau wie Tim Cook, dem Chef von Apple. Und nicht nur Jessy und Cook sollen mit dem Republikaner gesprochen haben, sondern auch Google-Chef Sundar Pichai. In seinem Fall hat das Trump öffentlich in einem Spotify-Podcast behauptet, Pichai habe angerufen, um mit ihm über ein Video zu sprechen, das im Wahlkampf entstanden ist. Pichai soll  ihm gesagt haben, dass das Thema angeblich eines der reichweitenstärksten Themen in den Google-Suchtrends gewesen sei.

Im September hatte Trump noch gedroht, Google zu verklagen, sollte er noch mal Präsident werden. Sein Vorwurf: Die Suchmaschine habe über ihn "nur negative" Artikel verbreitet. Beweise dafür hat er nicht vorgelegt.  

Ob das Telefonat tatsächlich stattgefunden hat, hat Google bisher nicht bestätigt. Aus Sicht von großen Tech-Konzernen ergibt es aber Sinn, ein gutes Verhältnis zu den Kandidaten zu pflegen - egal wer später gewinnt. Die Regierung vergibt schließlich Milliardenaufträge und hat Einfluss darüber, wie streng die Firmen reguliert werden. 

Facebook-Erfinder Zuckerberg will sich auf keine Seite stellen

Der Erfinder von Facebook und Chef des Meta-Konzerns, Mark Zuckerberg, unterstützt offiziell weder Kamala Harris noch Donald Trump. Das hat er zumindest dem Sender Bloomberg im Juli gesagt: "Ich unterstütze keinen der Kandidaten."

Das Interview fand kurz nach dem Attentatsversuch auf Trump in Pennsylvania statt. Meta sitzt in Kalifornien, das Unternehmen und seine Mitarbeitende gelten als eher liberal. Deshalb fällt auf, was Zuckerberg über Donald Trump sagt. Das wirkt fast bewundernd: "Wie Donald Trump danach direkt wieder aufgestanden ist - das war knallhart. Als Amerikaner ist es nicht einfach, dabei nicht emotional zu werden. Ich versehe, warum ihn viele mögen."

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