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Atomkraftwerk Saporischschja: Austausch von Beobachtern für AKW in Ukraine verzögert sich



Seit 2022 hält Russland in seinem Angriffskrieg das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja besetzt. Die dort tätigen internationalen Atombeobachter konnten erneut nicht ausgetauscht werden.

Die Ukraine und Russland haben einander vorgeworfen, die Rotation von Experten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) im von russischen Truppen besetzten Kernkraftwerk Saporischschja zu verhindern. "Der Kreml handelt nach dem gewohnten Schema von Erpressung, Drohungen und Provokationen", schrieb der Sprecher des ukrainischen Außenministeriums, Heorhij Tychyj. 

Er warf der russischen Seite vor, die Zustimmung für den Ort und den Zeitpunkt des Überschreitens der Frontlinie für die Atombeobachter bewusst lange hinauszuzögern. Ziel des Kremls sei es, die IAEA-Mitarbeiter dazu zu zwingen, aus Russland zu der Nuklearanlage im Südosten der Ukraine anzureisen.

Das russische Außenministerium warf Kiew wiederum "Provokationen" vor. Die zunächst für den 5. Februar geplante Rotation sei demnach auf den 12. Februar verschoben worden. Der Austausch des Beobachterteams sei durch eine verschlechterte Sicherheitslage infolge ukrainischer Drohnenangriffe und Mörserbeschusses verhindert worden. Belege dafür wurden nicht vorgelegt.

Die IAEA kommentierte die Geschehnisse bislang nicht. Das Atomkraftwerk Saporischschja steht seit März 2022 unter russischer Kontrolle. Alle sechs Reaktoren wurden aus Sicherheitsgründen heruntergefahren. Ein Team von IAEA-Experten überwacht den Zustand und die Sicherheitssituation um das Kraftwerk. Die Beobachter werden regelmäßig ausgetauscht und reisen normalerweise über die russisch-ukrainische Frontlinie in das von Kiew kontrollierte Gebiet aus. Die Ukraine wehrt sich seit knapp drei Jahren gegen eine russische Invasion.

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