
Im Januar ist die Zahl der Menschen ohne Job - vor allem bedingt durch die Jahreszeit - deutlich gestiegen: Fast drei Millionen waren arbeitslos gemeldet. Zudem gibt es mehr Kurzarbeit, während die Nachfrage nach Arbeitskräften sinkt.
Die Befürchtungen sind zunächst nicht eingetreten: Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Januar zwar kräftig gestiegen, bleibt aber unter der Drei-Millionen-Marke. Laut der Bundesagentur für Arbeit waren im ersten Monat des neuen Jahres 2,993 Millionen Menschen ohne Job.
Das sind 186.000 Arbeitslose mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Januar 2024 lag die Zahl um 187.000 Menschen höher. Die Folge: Die Arbeitslosenquote stieg deutlich von 6,0 Prozent im Dezember auf nun 6,4 Prozent.
Nachfrage nach Arbeitskräften geht zurück
Der kräftige Anstieg im Januar ist für die Jahreszeit typisch, da viele befristete Arbeitsverhältnisse zum Jahresende enden und gleichzeitig wetterabhängige Jobs, etwa auf dem Bau, wegfallen. "Zum Jahresbeginn haben Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung, wie in diesem Monat üblich, deutlich zugenommen", erklärte auch BA-Chefin Andrea Nahles.
Aber nicht nur die üblichen saisonalen Schwankungen machen dem Arbeitsmarkt zu schaffen. "Die Wirtschaftsschwäche hinterlässt immer tiefere Spuren". Ein Indiz dafür: Die Nachfrage nach Arbeitskräften geht weiter zurück. Im Januar waren 632.000 freie Arbeitsstellen bei der Bundesagentur gemeldet. Das sind 66.000 weniger als vor einem Jahr.
Deutlich gewachsen ist zuletzt wiederum die Kurzarbeit. So wurde nach Hochrechnungen der Bundesagentur im November 2024 für 293.000 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt. Im Oktober waren es noch 263.000 und im September 221.000. Aktuellere Daten stehen verlässlich nicht zur Verfügung.