Israel will den iranischen Raketenbeschuss nicht unbeantwortet lassen. Irans Außenminister Araghchi verkündet: Sein Land wolle keine weitere Eskalation. Doch im Falle einer Vergeltung durch Israel "wird unsere Antwort stärker und kräftiger ausfallen".
Der Iran hat Israel im Falle einer Vergeltungsmaßnahme nach seinem Raketenangriff gedroht. "In diesem Fall wird unsere Antwort stärker und kräftiger ausfallen", schrieb der iranische Außenminister Abbas Araghchi auf X. "Unsere Aktion ist abgeschlossen, es sei denn, das israelische Regime beschließt, zu weiteren Vergeltungsmaßnahmen aufzurufen." Israel hatte nach den iranischen Angriffen bereits Vergeltung angekündigt.
Sein Land habe mit dem Angriff vom Dienstagabend Selbstverteidigung gemäß der UN-Charta ausgeübt und ausschließlich Militär- und Sicherheitseinrichtungen angegriffen, "die für den Völkermord in #Gaza und im #Libanon verantwortlich sind". Der Iran habe dies getan, "nachdem wir fast zwei Monate lang enorme Zurückhaltung geübt haben, um Raum für eine Waffenruhe in Gaza zu schaffen". Die Unterstützer Israels hätten jetzt eine größere Verantwortung, "die Kriegstreiber in Tel Aviv zu zügeln, anstatt sich an deren Wahnsinn zu beteiligen".
Im iranischen Staatsfernsehen wurden die Raketenangriffe auf Israel gefeiert. Nach Verkündung der Angriffe auf Israel durch die iranischen Revolutionsgarden lobte ein Moderator im Staatsfernsehen "das mutige iranische Volk" für die Attacken. Zu Bildern von in den Himmel abgeschossenen Raketen spielte der Sender fröhliche Musik. Außerdem zeigte er Aufnahmen von feiernden Menschen in mehreren iranischen Städten, die Fahnen der libanesischen Hisbollah-Miliz und deren am Freitag von Israel getöteten Chef Hassan Nasrallah hochhielten. In den Straßen Teherans feierten Menschen den Angriff und hielten dabei Bilder des durch Israel getöteten Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah in die Höhe.
Der Iran hatte Israel am Dienstagabend direkt mit Raketen angegriffen - zum zweiten Mal nach dem Abschuss von hunderten Drohnen und Raketen auf Israel im April. Nach Angaben der israelischen Armee wurde erneut "eine große Anzahl" iranischer Raketen abgefangen. Die israelische Armee gab am späteren Abend vorerst Entwarnung, die Gefahr aus dem Iran sei "im Moment" gebannt.
Die iranischen Revolutionsgarden erklärten, der Angriff auf Israel sei eine Reaktion auf die Tötung von Nasrallah in der vergangenen Woche in Beirut sowie des Chefs der radikalislamischen Hamas, Ismail Hanija, Ende Juli in Teheran, für die Israel verantwortlich gemacht wird.
Der iranische Präsident Massud Peseschkian lobte mit Blick auf die Raketenangriffe vom Dienstag die "entschlossene Antwort" seines Landes auf "die Aggression Israels". Der Beschuss entspreche "den legitimen Rechten und dem Ziel des Friedens und der Sicherheit des Iran in der Region", versicherte Peseschkian.