Zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit soll der Ukraine ein erfolgreicher Schlag gegen russische Offiziere gelungen sein. Die dafür verantwortliche Waffe, die genannt wird, setzt Kiew bereits seit Jahren erfolgreich ein. Russische Militärblogger behaupten, die Männer seien in eine Falle gelockt worden.
Laut ukrainischem Militärgeheimdienst wurden drei hochrangige Offiziere der russischen Invasionstruppen bei einem Angriff getötet. Die Attacke soll mit einem Präzisionstreffer eines HIMARS-Mehrfachraketenwerfers gelungen sein. Auch Drohnen seien zum Einsatz gekommen.
Den Angaben zufolge hatten die Ukrainer Informationen über ein geplantes Treffen mit Beteiligung von Offizieren des Kommandos der Militärbasis der 4. Garde. Die Kommandeure seien in den "verbrecherischen Krieg gegen die Ukraine in der Region Saporischschja" verwickelt, hieß es.
Nach Überprüfung und Bestätigung der Daten habe der Militärgeheimdienst mit der operativen Gruppe Tavria, dem Inlandsgeheimdienst und der taktischen Gruppe Typhoon der Streitkräfte einen Plan für den Angriff entwickelt.
Bei dem Schlag getötet worden sein sollen Hauptmann Nagorny Dmytro Alehovych, Kommandeur des 1. Bataillons des 135. motorisierten Gewehrregiments der russischen Streitkräfte, sowie Hauptmann Grigoriy Alexandrovich Krokhmalov, stellvertretender Stabschef für den Nachrichtendienst, und Hauptmann Jurij Fomin, Kommandeur der Flugabwehrbatterie der 4. Gardebasis. Außerdem seien fünf Fahrzeuge zerstört worden, hieß es in der Mitteilung des Militärgeheimdienstes.
Russen in Falle gelockt?
Das Institut für Kriegsstudien (ISW) berichtete unter Berufung auf russische Militärblogger, die Ukrainer hätten die russischen Offiziere unter dem Vorwand humanitärer Hilfslieferungen in den hinteren Teil des besetzten Gebiets Saporischschja gelockt und dann angegriffen. "Ein russischer Militärblogger behauptete, dass die ukrainischen Streitkräfte die persönlichen Daten der Offiziere kannten, einschließlich derer, mit denen sie kommunizierten, ihrer Freunde und derjenigen, die zuvor humanitäre Hilfe geliefert hatten."
Sowohl die ukrainischen als auch russischen Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Kiew soll erst wenige Tage zuvor bei einem Artillerieangriff auf das Hauptquartier der russischen 810. Garde-Marineinfanterie-Brigade in der russischen Region Kursk den stellvertretenden Kommandeur der Einheit, Salim Paschtow, getötet haben.
Laut der russischen staatlichen Nachrichtenagentur RIA Nowosti erfolgte der Angriff auch hier mit Mehrfachraketenwerfern vom Typ HIMARS. Die Waffe aus US-Produktion setzt Kiew bereits seit 2022 erfolgreich ein.