"An Merz, Vertrauen aufzubauen": Grünen-Chefin widerspricht Hofreiter bei Kanzlerfrage

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Für den Grünen-Politiker Hofreiter ist die Sache klar: CDU-Chef Merz taugt nicht mehr als Kanzler. Nicht nach der vergangenen Woche. Seine Vorsitzende Brantner will so weit nicht gehen. Sie will "gesprächsfähig" bleiben.

Die Grünen-Vorsitzende Franziska Brantner hat ihrem Fraktionskollegen Anton Hofreiter widersprochen: Der hatte gefordert, dass Friedrich Merz nach seinen Bundestagsinitiativen zur Verschärfung der Migrationspolitik unter Inkaufnahme von AfD-Stimmen nicht mehr Kanzler werden dürfe. Brantner hingegen will die Tür zur Union nicht zuschlagen: "Klar ist: Die Parteien der demokratischen Mitte müssen miteinander gesprächsfähig bleiben - sonst gewinnen die Rechtsextremen", so Brantner.

"Was Friedrich Merz diese Woche von sich gegeben hat und wie er jetzt weitermacht, macht unser Land nicht sicherer, aber die Demokratie unsicherer", sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Sie fügte hinzu: "Es liegt an Friedrich Merz, hier wieder Vertrauen in die CDU als Partei in der Tradition Adenauers und Kohls aufzubauen."

Hofreiter bekräftigte hingegen gegenüber dem RND, was er bereits am Freitag erklärt hatte: "Herr Merz hat klar gezeigt, dass er als Kanzler ungeeignet ist." Merz habe sein Versprechen gebrochen, nicht einmal zufällige Mehrheiten mit der AfD in Kauf nehmen zu wollen. Hofreiter sagte: "Es ist deshalb nicht mehr sicher, ob sein Wort, dass er nach der Wahl nicht mit ihnen zusammenarbeitet, hält." Auch die Grünen-Bundestagsabgeordnete Kathrin Henneberger und die Grünen-Bundestagskandidatin Katrin Schmidberger hatten Merz als Kanzler abgelehnt.

Der ehemalige Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin sagte dem RND: "Merz hat sich verzockt. Er hat eine Mehrheit mit Antidemokraten gegen Demokraten gesucht - und steht am Ende als gescheitert da. Die Gewinner dieses geschichtsvergessenen Manövers aber sind die Faschisten der AfD." Nun müsse sich der zivilgesellschaftliche Protest dagegen noch in Stimmen umsetzen.

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