Nach Beginn des Angriffskrieges gegen die Ukraine verhängt die EU umfangreiche Sanktionen gegen Russland. Ein 55-Jähriger soll gegen diese verstoßen und technische Geräte an den Aggressorstaat verkauft haben. In Nürnberg wird er jetzt verhaftet.
Weil er unter Verdacht steht, trotz Sanktionen technische Geräte nach Russland verkauft zu haben, ist ein Mann in Nürnberg verhaftet worden. Im Zuge der Ermittlungen waren sechs Objekte in mehreren Bundesländern durchsucht worden. Ermittler des Zollfahndungsamts Essen vollstreckten den Haftbefehl im Auftrag der Frankfurter Staatsanwaltschaft, wie die beiden Behörden mitteilten.
Den Angaben nach hatte der Mann Satellitenantennen und Sonare für die Tiefseeverwendung besorgt. Der 55-Jährige soll gegen das Außenwirtschaftsgesetz verstoßen haben. So stehe er unter Verdacht, Teil eines internationalen Netzwerkes zu sein. Für die Beschaffung der technischen Geräte soll er sein Unternehmen mit Sitz in Deutschland benutzt haben, wie die Ermittler mitteilten. Demnach sollen die Geräte auch nach Russland gebracht worden sein.
Im Zuge der Ermittlungen waren insgesamt sechs Objekte durchsucht worden: in Nürnberg, Frankfurt am Main, im hessischen Groß-Umstadt und am Flughafen Frankfurt-Hahn in Rheinland-Pfalz. Gegen den Mann war in Nürnberg Haftbefehl vollstreckt worden. Dabei seien umfangreiche Beweismittel sichergestellt worden.
Die Ermittlungen gegen den Mann mit russischer und kirgisischer Staatsbürgerschaft dauerten an. Infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine hatte die Europäische Union im Februar weitere umfangreiche Wirtschaftssanktionen gegen Russland beschlossen.