Dietmar Woidke führt die SPD in Brandenburg zu ihrem wichtigsten Wahlerfolg seit Langem. Im eigenen Wahlkreis kann sich der beliebte Ministerpräsident allerdings nicht durchsetzen. Das Ergnebis ist allerdings denkbar knapp.
Bei der Landtagswahl in Brandenburg hat die SPD ihren größten Wahlerfolg seit Langem vor allem der Beliebtheit ihres Spitzenkandidaten und amtierenden Ministerpräsidenten Dietmar Woidke zu verdanken. Sein eigenes Direktmandat konnte der Wahlsieger jedoch nicht verteidigen, sondern verlor denkbar knapp gegen den AfD-Kandidaten. Woidke bekam in seinem Wahlkreis Spree-Neiße I genau wie AfD-Bewerber Steffen Kubitzki 41,5 Prozent der Erststimmen, wie die Landeswahlleitung mitteilte. Kubitzki erhielt 11.562 Erststimmen und damit sieben mehr als Woidke.
Woidke hatte den Wahlkreis Spree-Neiße I bei den vergangenen drei Landtagswahlen noch gewonnen. Das erste Mal war Woidke im Jahr 1994 als Direktkandidat in dem Wahlkreis in den Landtag in Potsdam eingezogen, dem er seitdem kontinuierlich angehört. Seit August 2013 ist der aus Forst stammende SPD-Politiker Ministerpräsident. Bei der Wahl 2019 hatte Woidke 36,2 Prozent der Erststimmen geholt, AfD-Mann Kubitzki war auf 32,4 Prozent gekommen.
Bei der Landtagswahl erhielt die SPD 30,89 Prozent der Zweitstimmen und wurde damit erneut stärkste Kraft in Brandenburg. Die AfD kommt auf 29,23 Prozent, das BSW auf 13,48 Prozent. Die CDU erreicht als viertplatzierte Partei 12,10 Prozent. Die Grünen, die Linken und die Freien Wähler verpassen den Einzug in den Landtag in Potsdam. Die Wahlbeteiligung liegt bei 72,9 Prozent.
Woidke könnte damit nach elf Jahren im Amt weiterregieren - möglich wäre entweder ein Bündnis mit dem BSW oder eine Dreier-Koalition mit BSW und CDU.
Auch CDU-Spitzenkandidat Jan Redmann verpasste bei der Landtagswahl sein Direktmandat, allerdings sehr viel deutlicher als Woidke. Redmann war zum ersten Mal im Wahlkreis Ostprignitz-Ruppin I angetreten. Verteidigt wurde das Direktmandat von Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke von der SPD mit 34,6 Prozent der Stimmen. Auf dem zweiten Platz bei den Erststimmen lag in dem Wahlkreis der AfD-Kandidat Henry Preuß mit 32,2. Redmann, dessen CDU auch landesweit bei den Zweitstimmen historisch schlecht abschnitt, erhielt 16,6 Prozent der Erststimmen.