Bundesinnenministerin Faeser freut sich auf "schöne Begegnungen in der Adventszeit". Gerade Weihnachtsmärkte stünden im Moment aber besonders im Fokus der Sicherheitsbehörden.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser ruft angesichts einer abstrakt hohen Gefährdungslage beim Besuch von Weihnachtsmärkten zur Wachsamkeit auf. "Konkrete Gefährdungshinweise liegen den Sicherheitsbehörden des Bundes aktuell nicht vor, aber wir haben angesichts der abstrakt hohen Bedrohungslage weiter Grund zu großer Wachsamkeit und konsequentem Handeln für unsere Sicherheit", sagte Faeser dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
"Wir alle freuen uns auf die Weihnachtsmärkte überall in Deutschland und auf schöne Begegnungen in der Adventszeit", sagte Faeser weiter. Die SPD-Politikerin verwies auf verschärfte Sicherheitsmaßnahmen, darunter ein erweitertes Messerverbot auf Weihnachtsmärkten. Bei Verstößen drohten Bußgelder von bis zu 10.000 Euro. Die Sicherheitsbehörden hätten in diesen Zeiten alle denkbaren Bedrohungen im Blick.
Weihnachtsmärkte als "Inbegriff der westlichen Kultur und Lebensweise"
Das Bundesamt für Verfassungsschutz bestätigte laut RND die anhaltend hohe Gefährdungslage. Deutschland stehe "unverändert im unmittelbaren Zielspektrum unterschiedlicher terroristischer Organisationen, insbesondere des Islamischen Staates". Weihnachtsmärkte stellten "aufgrund ihrer Symbolik für christliche Werte sowie als Inbegriff der westlichen Kultur und Lebensweise" ein "ideologisch geeignetes Ziel für islamistisch motivierte Personen" dar.
Nach Einschätzung eines leitenden BKA-Experten wählen islamistische Attentäter in Deutschland oft Messer als Tatwaffen, weil Schusswaffen schwerer zu bekommen sind. "Auch bei Razzien und Durchsuchungen finden wir bislang sehr selten Sturmgewehre oder Pistolen", sagte der Leiter der Abteilung Islamistisch motivierter Terrorismus/Extremismus beim Bundeskriminalamt, Sven Kurenbach, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Entscheidend sei, dass der Zugang zu Waffen in Deutschland deutlich stärker reguliert sei. "Zudem sind Schusswaffen - auch auf dem illegalen Schwarzmarkt - nicht billig. Die oftmals jungen islamistischen Täter haben aber meist wenig finanzielle Ressourcen."