Wenn ein gefeierter Horrorregisseur nachlegt, dann sind die Erwartungen an den neuen Film natürlich hoch. Doch in diesem Fall führte das wohl zu einer unfairen Bewertung.
Regisseur Jordan Peele präsentierte uns zuletzt in 2022 mit „Nope“ einen seiner ausgefallen Horrorfilme, der uns diesmal nicht nur Alien-Grusel lieferte, sondern zudem einen kritischen Blick auf die Anfänge der Filmgeschichte warf. Was uns in seinem nächsten Film erwartet, ist noch geheim. Allerdings steht laut Variety schon fest, dass sein vierter Film in den USA nun am 23. Oktober 2026 starten soll.
Peeles Vorgängerwerk vor „Nope“ ist wiederum einer der besten Horrorfilme von 2019 und den könnt ihr jetzt entspannt streamen: „Wir“ steht euch ab dem 16. März 2025 im Angebot von Netflix zur Verfügung. Falls ihr noch kein Abo habt oder eures aufbessern wollt: Bei waipu.tv könnt ihr euch Netflix dazubuchen, um etliche Fernsehsender zusätzlich zu erhalten.
Der Film handelt von Adelaide Wilson (Lupita Nyong‘o), die gemeinsam mit ihrem Mann Gabe (Winston Duke) und ihren beiden Kinder im Urlaub an die Küste fährt, wo Adelaide schon als Kind öfter war. Allerdings entpuppt sich der Sommerurlaub für die Familie als Albtraum, als in der Nacht ihre vier Doppelgänger*innen in roten Overalls vor dem Haus stehen und die Familie angreifen. Im Verlauf der Nacht eskaliert der Horror, als sich herausstellt, dass nicht nur die Wilsons, sondern die gesamte Bevölkerung mit ihren Schattenversionen konfrontiert wird.
Auch Horrorklassiker sind nicht perfekt. Im Video erfahrt ihr, welche Filmfehler sich in Horrorfilmen verstecken:
„Wir“ litt wohl unter dem „Get Out“-Hype
Der einstige Comedian Jordan Peele machte sich mit dem gesellschaftskritischen Film „Get Out“ einen Namen als Horrorregisseur. 2017 wurde er dafür sogar für einen Oscar in den Kategorien Bester Film, Beste Regie und Bester Hauptdarsteller nominiert. Thematisch ist „Wir“ ein stimmiges Nachfolgewerk, stellt es doch die Erlebnisse und Erfahrungen von afroamerikanischen Personen in den Mittelpunkt.
Die Mischung aus psychologischem Horrorfilm und Home-Invasion-Thriller stieß vor allem bei den Kritiker*innen auf Begeisterung, während einige Zuschauer*innen nach dem Hype rund um „Get Out“ von „Wir“ nicht ganz so überzeugt waren. Bei Rotten Tomatoes hat der Film eine Presse-Wertung von 93 % und einen Zuschauer*innen-Score von 61 %.
Kritisiert wird an „Wir“ vor allem die Auflösung der Story, die viele Fragen aufwerfe, wenige beantworte und allgemein für Verwirrung sorge. Dies kann jedoch durchaus auch als Stärke des Films ausgelegt werden, da er eben zum Nachdenken anregen kann. Man muss es allerdings schaffen, die Prämisse als reines Hilfsmittel für die Themen zu begreifen, die „Wir“ ansprechen will. Wenn man es als realistisches Szenario betrachten und logistisch analysieren möchte, stößt man schnell an Grenzen.
Doch der Horrorfilm lohnt sich auch dank der gruseligen Idee der Doppelgänger*innen, der schaurigen Atmosphäre und mehrerer enorm intensiver Szenen. Wie auch die anderen beiden bisherigen Filme von Jordan Peele verlangt „Wir“, dass man sich aber eben auf diese Welt einlässt. Dann wird man einmal mehr mit einem anspruchsvollen Horrorfilm belohnt, der durchaus auch einige bitterbös-humoristische Momente zu bieten hat.