
Als Reaktion auf Russlands Bombardierungen attackiert die Ukraine regelmäßig russische Raffinerien mit Drohnen. Nun spricht Präsident Selensjy über den Test einer neuen Kampfdrohne mit tausenden Kilometern Reichweite. Diese könnte sogar Ziele im fernen Sibirien treffen.
Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge eine Kampfdrohne mit einer Reichweite von 3000 Kilometern getestet. "Wir entwickeln diese Reihe von weitreichenden Mitteln, die dabei helfen wird, die Sicherheit unseres Staates zu garantieren", sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videobotschaft. Er sei den Entwicklern und Produzenten dankbar. Mit Drohnen dieser Reichweite könnte Kiew Ziele selbst in Sibirien erreichen.
Bei einer Sitzung der Militärführung sei ihm ebenfalls Bericht über den Einsatz der Rakete "Langer Neptun" erstattet worden. Die angerichteten Zerstörungen seien zufriedenstellend gewesen. "Doch müssen wir mehr Raketen, mehr Drohnen produzieren und in dieser Woche werden wir darüber mit unseren Partnern sprechen", sagte Selenskyj.
Die ukrainische Rüstungsproduktion soll demnach gemeinsam mit Investitionen der Partnerstaaten zu einem zuverlässigen Fundament der neuen Sicherheitsarchitektur Europas werden. "Dazu gibt es keine Alternative", sagte der Staatschef.
Über den Test einer "Neptun"-Rakete mit einer Reichweite von 1.000 Kilometern hatte Selenskyj selbst am Samstag berichtet. Beobachter gehen davon aus, dass damit am Freitag eine Erdölraffinerie im südrussischen Tuapse angegriffen wurde. Mit der selbst entwickelten Anti-Schiffsrakete R360 Neptun hatte die Ukraine kurz nach Beginn des Krieges im April 2022 den russischen Kreuzer "Moskwa" versenkt. Seitdem wurde die Waffe immer weiter verbessert.
Die von Russland angegriffene Ukraine ist auf Eigenbauten angewiesen, weil sie westliche Waffen mit höherer Reichweite nur in geringer Stückzahl bekommt. Oft unterliegen diese zudem Einsatzbeschränkungen. Das russische Arsenal an Raketen und Marschflugkörpern ist ungleich größer.