Der 1. FC Nürnberg weist für die Spielzeit 2023/24 ein negatives Jahresergebnis in Höhe von -1,4 Mio. € aus (Vorjahr: Jahresüberschuss von 0,3 Mio. €). Das negative Eigenkapital des Vorjahres in Höhe von 1,0 Mio. € erhöht sich um den Jahresfehlbetrag von -1,4 Mio. € auf 2,5 Mio. € zum 30.06.2024.
Die Erträge beliefen sich in der Saison 2023/24 auf 55,4 Mio. € und erhöhten sich somit zur Vorsaison um 4,2 Mio. € (Vorjahr: 51,2 Mio. €). Reduzierten TV-Erlösen stehen Erhöhungen aus den Transfererlösen, erhöhte Zuschauer- und Mitgliederzahlen, ein gesteigerter Vermarktungs- und Merchandisingumsatz sowie Mehrerträge aufgrund der Zugehörigkeit der Frauenmannschaft zur Google-Pixel-Bundesliga gegenüber.
Die Aufwendungen betrugen 56,8 Mio. € (Vorjahr: 50,9 Mio. €) und stiegen somit um 5,9 Mio. €. Dabei konnten die Verwaltungskosten leicht reduziert und die Personalkosten im Lizenz- und Verwaltungsbereich konstant gehalten werden. Die wesentlichen Aufwandssteigerungen resultieren unter anderem aus den mit den Transfererträgen in Zusammenhang stehenden Transfernebenkosten sowie den damit zusammenhängenden Auflösungen von Restbuchwerten. Weitere Gründe für die Aufwandssteigerungen sind erhöhte inflations-bedingte Spielaufwendungen, ein teilweises Wiederaufleben des Anspruches aus einem Forderungsverzicht sowie höhere Aufwendungen durch die Zugehörigkeit der ClubFrauen zur Google-Pixel-Bundesliga.
Niels Rossow, Vorstand Strategie & Marketing 1. FC Nürnberg: „Die sportliche Entwicklung der vergangenen Jahre resultierte in einer kontinuierlichen Reduzierung unserer TV-Erlöse. Dieser konnten wir durch Umsatzsteigerungen über unsere Vertriebskanäle, die Verstärkung unseres gesellschaftlichen Engagements und außergewöhnliche sportliche Sondereffekte signifikant entgegenwirken. Auf Dauer muss es uns jedoch gelingen, dass solche Sondereffekte vollumfänglich für strategische Investitionen zur Verfügung stehen.“
Stefan Heim, Vorstand Finanzen 1. FC Nürnberg: „Die wirtschaftliche Handlungsfähigkeit bildet eine wesentliche Grundlage für sportlichen Erfolg. Das abgelaufene Geschäftsjahr 2023/24 weist trotz überdurchschnittlicher Transfererlöse aufgrund unseres strukturellen Defizits einen Verlust aus. Dadurch erhöht sich auch unser negatives Eigenkapital. Eine offene und transparente Ermittlung und Bezifferung unseres strukturellen Defizits stellt somit eine gemeinsame Zielsetzung zur wirtschaftlichen Stärkung dar. Zusammen mit den Abteilungsleitern wurde bereits ein erstes Maßnahmenpaket geschnürt, das die hälftige Behebung des strukturellen Defizits in der laufenden und kommenden Spielzeit zum Ziel hat. Die Abteilungsleitenden und die Mitarbeitenden zeigen hierbei eine riesige Einsatzbereitschaft. Dafür unser ganz besonderer Dank. Angesichts des großartigen Engagements und der Zahlen bin ich mehr als zuversichtlich, dass uns die wirtschaftliche Stärkung gelingen wird.“
Peter Meier, Aufsichtsratsvorsitzender 1. FC Nürnberg: „Der Aufwärtstrend in den Personal- und Verwaltungskosten konnte in der abgelaufenen Saison erfreulicherweise gestoppt werden. Dennoch können wir insgesamt mit dem negativen Jahresergebnis nicht zufrieden sein. Die Maximierung der Mittel für den Sport sowie deren bestmögliche Nutzung steht im Mittelpunkt unseres Handelns. Die eingeleiteten strukturellen und personellen Veränderungen werden hierauf einzahlen und zeigen bereits erste positive Auswirkungen. Aktuell primäre Zielsetzung ist die mittelfristige Beseitigung unseres strukturellen Defizits, um unsere Investitionen in den Sport nachhaltig zu erhöhen. Der strategische Fokus liegt auf dem Sport und der Nachwuchsarbeit. Der 1. FC Nürnberg ist bekannt für seine vielversprechenden Talente und darauf sind wir stolz.“ Der Wirtschaftsbericht 23/24