Die USA haben ein System entwickelt, das einfache Bomben in Präzisionswaffen verwandelt. Quicksink kann im Gegensatz zu herkömmlichen Gleitbomben ein bewegliches Schiff angreifen und versenken.
Die USA demonstrierten die Macht einer neuen Lenkwaffe im Golf von Mexiko. Ein Stealth-Bomber vom Typ B-2 Spirit klinkte die Waffe mit dem Namen Quicksink aus – deren Detonation zerriss das Übungsziel, das ausrangierte Frachtschiff Monarch Countess.
Quicksink wurde als Schiffs-Zerstörer entwickelt. Es ist eine günstige Waffe, die die gleiche Technik wie die Gleitbomben benutzt, die in der Ukraine zum Einsatz kommen. Es gibt aber eine entscheidende Besonderheit.
"Dumme" Bomben werden zu Präzisionswaffen
Grundlage ist ein Kit (Joint Direct Attack Munitions (JDAM)), das herkömmliche Bomben in GPS gesteuerte Präzisionswaffen verwandelt. In früheren Versuchen wurden damit Bomben vom GBU-31 ausgerüstet. Anders als eine Rakete oder ein Marschflugkörper verfügt das JDAM-Modul über keinen eigenen Antrieb. Die Gleitbombe muss also von einem Flugzeug ausgeklinkt werden, ihre Bewegungsenergie wird von Höhe und Geschwindigkeit der Startplattform bestimmt.
Soweit entspricht Quicksink einer normalen Gleitbombe, doch zusätzlich ist der Gleitsatz mit einem eigenen Lasersuchkopf ausgestattet, der die Steuerung übernimmt, sobald die Bombe im Zielgebiet angekommen ist. Dadurch kann Quicksink bewegliche Ziele wie Schiffe attackieren. Der Anflug ist so präzise, dass eine beliebige Stelle des Schiffes auch unter der Wasserlinie getroffen werden kann. Damit das System ins Wasser eintauchen kann, musste das Gleitkit entsprechend angepasst werden.
Trägerflugzeug ist gefährdet
Quicksink ist weit billiger als andere Fernwaffen. Das System soll nur 300.000 Dollar kosten, ein Bomber kann mehrere auf einmal einsetzen. Aber ganz makellos ist die Vision nicht. Die Reichweite einer Gleitbombe ist mit 74 Kilometern sehr begrenzt, um sie einzusetzen, muss der Bomber in großer Höhe operieren. Dadurch exponiert sich das Flugzeug und kann selbst bekämpft werden. Das dürfte auch der Grund sein, warum das System von einem Tarnkappenbomber abgeworfen wurde. In früheren Versuchen wurde die Bombe von einer F-15 eingesetzt. Quicksink wurde nicht entwickelt, um schwerbewaffnete und gut geschützte Flotten anzugreifen. Es soll gegen schwach gesicherte Ziele eingesetzt werden.
Quelle: Defence News, US Air Force, Warzone