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In der kommenden Nacht sollen die Leichen von vier getöteten israelischen Geiseln in ihre Heimat zurückgebracht werden. Im Gegenzug plant Israel, rund 600 palästinensische Häftlinge freizulassen. Die Übergabe soll ohne das übliche zeremonielle Schauspiel erfolgen.
Die Leichen von vier getöteten israelischen Geiseln sollen in der kommenden Nacht in ihre Heimat zurückgebracht werden. Dies bestätigten das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu sowie die islamistische Hamas im Gazastreifen. Die sterblichen Überreste der vier Israelis würden diesmal ohne zeremonielles Schauspiel der Hamas übergeben werden, so das Ministerpräsidentenamt in Jerusalem. Damit sei einer Forderung Israels entgegengekommen worden.
Im Gegenzug sollen rund 600 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen freigelassen werden. Sie hätten ursprünglich am vergangenen Samstag im Austausch für sechs israelische Geiseln freikommen sollen. Unter ihnen sind 50 Personen mit lebenslangen Haftstrafen.
Israel hatte die Freilassung der Palästinenser nach dem Erhalt der sechs Geiseln am Samstag ausgesetzt. Der jüdische Staat hatte diesen Schritt mit den entwürdigenden Zeremonien begründet, die die Hamas bei den bisherigen Übergaben von lebenden und toten Geiseln an das Rote Kreuz im Gazastreifen inszeniert hatte.
Mit der nun geplanten Übergabe von toten Geiseln in der Nacht ist offenbar ein Weg gefunden worden, um das weithin als unwürdig empfundene Spektakel der Islamisten abzustellen. Ein Hamas-Sprecher bestätigte indes, dass die Übergabe der vier Leichen diesmal ohne öffentliches Beiwerk über die Bühne gehen werde. Das Rote Kreuz werde die Särge um 22.00 Uhr MEZ im Gazastreifen entgegennehmen.
Im Zuge der seit dem 19. Januar geltenden Waffenruhe hat die Hamas bislang insgesamt 25 lebende und vier tote Geiseln an Israel übergeben, im Gegenzug kamen mehr als 1100 Palästinenser aus israelischer Haft frei. Die vier toten Geiseln, die nun übergeben werden sollen, sind die letzten der ersten Phase des Abkommens.